Tiberius Film
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DT001 - Max is Lost on the Fury River (Feat. Fabi)

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Arne
Wie immer am Mikrofon!
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Fabian
Und gleich noch mal zu Gast!

Titelbild © by Tiberius Film


Enough Talk! is back. Hä? Aber da steht doch gar nicht Enough!

Richtig. Weil René aktuell ein karges Dasein on the (fury) Road fristet und sich meist nur vom Büro (dem Kerker voller Blutspender) auf die Straße (in die Wüste) und zurück ins Bett (in die Zitadelle) schleppt, launchen wir einfach mal fix ein Spin-Off: Better Call Faby, wenn René nicht kann. Um im Feed zu signalisieren, dass unsere Jahrzehnte lang etablierte Standard-Besetzung nicht vollzählig ist, heißt derartiges Gefasel jetzt Diverse Talk! Wird es sicher öfter mal geben, auch mit wechselnden Gästen, zumindest so lange bis René sein-V8-Mikro repariert hat.

Wie die hyper-kinetischen kreativen Wortspiele schon andeuten: Faby und Arne haben den super-duper-alle-flippen-aus Äktschn-Hype-Blockbuster des Jahrzehnts geguckt: MAD MAX: FURY ROAD. Dass Arne den gar nicht mochte ist doof, aber kann passieren – trotzdem versucht er, weil Faby drüber sprechen wollte, diplomatisch Qualitäten zu finden und zweifelt, statt zu haten, die eigene Action-Affinität an. Faby hingegen fragte sich nach dem Kino: „What a lovely day?!“ und verteilte ein paar Schellen mit Chrome-Sprühdosen. Übrigens: Weil den Film eh schon jeder gesehen hat, halten wir uns in streng-chaotischer Podcast-Tradition nicht mit Nebensächlichkeiten wie Cast, Handlung  oder Personal auf, sondern quatschen wild durcheinander.


Direktlink – © by Warner Home Video


Wohler fühlte Arne sich mit dem artsy-fartsy-Regiedebut von Ryan Gosling namens LOST RIVER. Der liefert nämlich Farben, Symbolik und bizarres Cabaret, um den amerikanischen Traum zu dekonstruieren. Krasser Stilbruch zwischen diesen zwei Filmen denkt man – klar, aber eins haben sie gemeinsam: es wird nicht unnütz gesabbelt, sondern Bilder serviert. Dass Gosling sich hier fragmentarisch seinen Stil zusammen klaut, halten wir übrigens beide für ein Gerücht, denn die Gleichung Einfluss ≠ Diebstahl ist nun mal ein filmischer Fakt! Außerdem regen wir uns noch über Synchro und arrogante Kritiker auf.


Direktlink – © by Tiberius Film


Facts und Links


Timecodes der Sendung
00:00:00 Fröhliche Begrunzung zu Diverse Talk!
00:02:15 Es geht um MÄD MÄX: FÜRY ROAD und LOST RIVER
00:04:30 Warum Arne FURY ROAD eigentlich nicht gucken wollte
00:08:10 Wie uns beiden FURY ROAD (nicht) gefiel
00:19:50 Gut ist, dass FURY ROAD nichts erklärt!
00:23:51 Hat sich Arne nicht auf’s Augenzwinkern eingelassen?
00:27:34 Exkurs: DOOMSDAY
00:30:33 Arne’s Action-Affinität auf dem Prüfstand..
00:35:09 ..und generelle Gedanken zu Bombast-Action
00:38:09 Exkurs: MARVEL
00:45:55 Zurück zu MAD MAX und der Frage der Action
00:53:01 3D und dumme deutsche Filmtitel
01:02:54 Soundtrack von FURY ROAD (+ Exkurs: Hans Zimmer)
01:10:55 Faby sagt: MAD MAX macht viel richtig
01:14:13 Hassthema Synchronisation
01:23:23 Letzte Anekdote und Fazit zu FURY ROAD
01:25:34 Los geht’s mit Ryan Gosling
01:33:47 Worum geht es in LOST RIVER?
01:42:55 Skript, Regie und das verdammte Kritiker-Echo
01:47:14 Wie und für wen ist der Film?
01:52:39 Wieso wird der Film so gehasst?
01:55:36 Ab jetzt SPOILER: Interpretation des Nachtclubs
02:02:55 Interpretations-Potential, Symbolik, Stil
02:08:12 Trotz karger Welt ist Hoffnung da
02:13:20 Nicht mal in Berlin läuft LOST RIVER häufig
02:16:20 Kameraführung im Film – Göttlich!
02:20:58 Werbung, Danke und Tschüss!


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11 comments

  1. Tamino Muth says:

    Erstmal nur zum ersten Teil des Podcasts, denn ich steh nicht so auf Gosling und sein neuer Film interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Und dann soll man ihn ja auch nicht gucken, nech

    Sehr schön, Arne, deine Gedanken zu FURY ROAD nochmal in einer etwas geordneteren Form zu hören. So klingt das alles auch ganz nochvollziehbar.

    Ich muss für mich inzwischen übrigens ganz im Gegensatz zu dir feststellen, dass ich mit zunehmendem Alter anscheinend immer mehr Bock auf Actionfilme habe als noch vor ein paar Jahren. Ich hab ja auch mal mehr in Richtung Indie-Film ala Jarmusch geguckt, aber so richtig gepackt hat mich das halt leider nie. Inzwischen hole ich lieber alte Kung Fu Filme aus den 70ern nach.^^

    Der von dir beschriebene Gigantismus ist in Sachen Action übrigens absolut mein Ding. Was mich halt an Marvel immer so ankotzt ist a), dass die Action total stillos wirkt und aber auch b), dass einfach kaum Action da ist. IRON MAN 1 hat mich extrem angeödet, da halt einfach kaum Action drin ist. Wenn ich diesen Film gucke, dann will ich in erster Linie sehen, wie Iron Man Panzer zerballert ö. Ä. Gerne zwischendurch auch noch eine nette Geschichte, die nicht auf eine Kampf gegen Super-Iron-Man hinausläuft, aber hauptsächlich VIEL und GUTE Action.

    Ich hatte übrigens NOCH NIE in einem Film das Gefühl, dass zu viel Action drin ist. Von guter Action bekomme ich nie genug. Daher mag ich MATRIX RELOADED halt auch so gerne, weil der neben wenigen anderen Exemplaren wie eben FURY ROAD, THE RAID 2, THE KILLER und HARD BOILED bei mir nicht den Eindruck erweckt, dass er zu wenig Action hätte.

    EDGE OF TOMORROW fand ich ziemlich öde. Hab den erst vor ein paar Wochen gesehen und fand vor allem die zweite Hälfte enorm by the numbers und dann am Ende die typische Tom-Cruise-rettet-die-Welt + Militär-Kammeradschafts-Propaganda. Konnte man gucken, aber verstehe überhaupt nicht, warum der von so vielen so gelobt wird (5/10 für mich). Die Prämisse ist in der ersten Hälfte erfrischend, aber die Umsetzung fand ich insgesamt enorm konventionell. Sah vor allem auch ziemlich billig aus in CGI-Hinsicht.

    In Sachen Score bin ich ich wohl nicht so auf eurer Wellenlänge. Mich nervt Zimmer auch, weil er sich inzwischen nur noch selbst wiederholt, aber in PIRATES OF THE CAREBBEAN fand ich den Soundtrack im Film sehr passend. Ich würde mir sowas halt NIE ohne Film anhören, aber das hat für mich nichts damit zu tun, ob ein Soundtrack gut ist oder nicht. Der FURY ROAD Sundtrack hat bei mir jedenfalls Gänsehaut auslösen können, was enorm selten vorkommt. Aber ohne Film würde ich mir den trotzdem wohl kaum anhören, da der Kontext für mich immer entscheidend ist für Filmmusik.

    Klugscheißerei: es heißt „intradiegetisch“ bzw. „extradiegetisch“

    PS: kleine Podcast-„Profi“-Kritik von mir an Arne. Achte mal etwas auf dein „ne“ im Gespräch. Ist teilweise schon etwas auffällig wie häufig das dir entweicht Ich sage das vor allem, weil ich das selbst bei mir mal bemerkt habe und dann mit viel Mühe abstellen konnte.

    LG,
    „Dieser Typ aus dem Second Unit Podcast, der nur jeden hundertsten Film wirklich leiden kann“

    • Dein „etwas“ vor „geordnet“ musst du aber groß schreiben. Ich hatte im Vorfeld ja doch noch so viel über MAD MAX diskutiert, dass ich dachte, ich krieg auch ohne Notizen, etc. ne einigermaßen strukturierte Besprechung hin. Beim Gegenhören des Podcasts hab ich hingegen das Gefühl gehabt, es war alles nur ein riesiges Chaos Aber vielleicht kann man den Film auch nur chaotisch besprechen, so viel Chaos wie er enthält.

      Chaotisch war aber nicht nur die Struktur, sondern auch meine Sprache..
      Zum einen hab ich Faby krass überlabert, was mir jetzt schon irgendwie etwas unangenehm ist und beim nächsten mal ganz sicher unterbunden wird, zum anderen sprichst du mit „ne“ nur eines von drei problematischen Füllwörtern an! Schlimmer finde ich sogar die (nun wieder extrem angestiegene) „irgendwie“ und „so“ Dichte. Das ist in den ersten zwei Folgen auch noch ganz extrem gewesen, dann hab ich es gemerkt und angefangen drauf zu achten. Je mehr Podcast-Routine aufkam, umso besser hatte ich es im Griff – seit René weg gezogen ist haben wir aber in vier Monaten nur zwei Mal aufgenommen (weswegen jetzt ja Diverse Talk gelauncht ist), die aufkommende Routine ist weg und ich hab dieses mal schon wieder vollkommen vergessen drauf zu achten (als wir anfangs regelmäßiger am Mikro saßen, hat sich das dann sogar positiv auf die real life Sprache ausgewirkt, weil ich einfach immer bewusster gesprochen habe). Da ich eh, was auch noch dazu kommt, das Gefühl hatte eigentlich etwas zu schnell und daraus resultierend zu unstrukturiert und voller Füllwörter zu sprechen, werd ich beim nächsten Mal etwas konzentrierter ran gehen und hoffe es bessert sich (vielleicht ja in einer Aufnahme mit dir als Gast?!)!

      Mit der Action, das ist schon komisch. Ich glaube gar nicht, dass es die Action-Dichte ist, denn THE RAID oder HARD BOILED finde ich ja selber ganz großartig, obwohl sie fast nur aus Action bestehen (THE RAID II hat zwar mega-Action, aber gibt durch die Story viel Zeit zu verschnaufen). Viel mehr hab ich das Gefühl, gewisse Spielarten von Action (Martial-Arts, kreative Shootouts) zu mögen und von anderen Spielarten (Auto-Action, Explosionen, zerstörte Städte) mit wenigen Ausnahmen schnell ermüdet zu sein. Ich schau mal wie sich das entwickelt, gestern hab ich erstmalig seit MM:FR wieder Action konsumiert (A BETTER TOMORROW II) und mich ganz gut amüsiert – das ist übrigens ein Woo-Streifen wo ich dir zustimme dass er trashig ist (vielleicht liegt es aber auch daran, dass Laser Paradise so genial war, zwar kantonesischen Ton auf die DVD zu pressen, aber keine Subs dazu und ich den unterirdischen deutschen Ton nehmen musste?).

      Und übrigens, du bist der Typ von Second Unit, der jeden 100. Film überragend findet. Leiden können hab ich dir glaube ich für jeden 10. und ganz nett für jeden 5. attestiert

  2. Gormenghast says:

    So…jetzt konnte ich auch nicht mehr vorbei an dem verrückten Maxe…alle Podcasts drehen durch, also dann…

    Da alles diskutierbare diskutiert wurde gehe ich auf eine Parallelebene und vergleiche den Film mit Musik, wobei ich anfangs dachte, Hey der Streifen ist Motörhead-Overkill, aber nein…MAD MAX ist RAMONES – IT’S ALIVE !!!

    Er ist schnell, er hat kaum Pausen, OneTwoThree, er ist rotzfrech, OneTwoThree, darf man das??? Ja, man darf, er kommt auf den Punkt, er kickt butt, er weiss was er will und machts konsequent, eine Stunde wird zu einer Minute, er macht Krach, er ist LAUT, er macht Spaß, er macht ernst mit dem Spaß und das macht mir Spaß!!!

    Deine Kritik an dem Film, um in der Metapher zu bleiben, hört sich für mich an wie: „Blödes Konzert war das, viel zu laut, war ja Punkrock, dabei wollte ich … (trag selber ein) lieber hören.

    Nach 4 oder 5 Berliner Schule Filmen wirst du vielleicht auch wieder einsichtiger was Action betrifft, hahaha..

    Von mir 9 von 10 Blutbeuteln, wobei RAMONES – IT’S ALIVE 10 von 10 zerpogoten Turnschuhen bekommt.

    Und nochmal meine Empfehlung an euch: checkt SUFJAN STEVENS – CARRIE AND LOWELL ( das Gegenteil von Punk)

    • Ja, so in etwa war das ja auch, da kann ich nicht gegen-Argumentieren, will ich auch gar nicht, stattdessen hab ich ja diplomatisch versucht, sogar noch Qualitäten zu loben. Der Konzertvergleich ist okay, nur hab ich das Gefühl MAD MAX ist in seiner Überforderung meinerseits eher Atari Teenage Riot live at Brixton Academy und nicht ein Ramones-Konzert. Es hat einfach nicht Klick gemacht, es gab keinen Sog, keinen Spaß und somit keinen Grund mich den Lobeshymnen anzuschließen. Ich schaue den Film vielleicht irgendwann noch mal (hätte es ja „im Affekt“ fast kurze Zeit später getan), aber dazu werde ich mich echt heftig überwinden müssen – mich hat kaum ein Film jemals so genervt.

  3. Sehr schöne Diskussion zu Filmmusik und Filmsound. Da hatte ich dir Arne ja neulich noch erzählt, dass das mein blinder Fleck ist. Allerdings muss ich in einem Detail ganz eindeutig widersprechen: Inception ist nicht overscored! Das ist sicher Nolans Stil, aber bei Inception ist es auch Methode: Der komplette Soundtrack besteht aus Variationen von „Je ne regrette rien“, dem Song, der kurz vor dem Kick einsetzt. Und Nolan spielt einfach auch auf dieser Ebene damit, Film und Traum gleichzusetzen und dir dne Gedanken einzupflanzen, dass der ganze Film ein Traum ist. Folgerichtig ist dann auch das letzte Lied im Film „Je ne regrette rien“ in normaler Geschwindigkeit. Und das ist einfach unglaublich stark gemacht!

    Zu Ryan Gosling: Er hat einfach das Problem, dass er zu gut aussieht, um ernst genommen zu werden. =)

    • Ich merke erst jetzt, wo du es sagst, wie negativ dieses Wort konnotiert ist. Ich finde es selber ja gar nicht schlimm (auch z.B. bei MAN OF STEEL nicht), aber als Faktum, bzw. Feststellung doch ziemlich beachtlich, dass so gut wie immer Musik läuft! Dass der Score komplett auf Variation des Liedes beruht, hab ich in den BluRay Extras auch mal gehört und gestaunt – INCEPTION ist sowieso eines der Beispiele für die im Podcast angesprochene perfekte Funktionalität der Zimmer-Sachen, denn es passt einfach und geht vollkommen stimmig auf..

  4. Lydia says:

    „Mad Max FR“ und „Lost River“ ist eine interessante Mischung „Lost River“ liegt bei mir eine Nasenlänge vorn. Der hat schon eine wirklich einlullende Atmosphäre, man fühlt sich so richtig schön wohlig unwohl. Ich denke, Gosling hat als Regiedebüt einen gelungenen Film abgeliefert. Allerdings gehöre ich zu der Spezies, die Filme immer noch besser finden, wenn sie eine offensichtliche Handlung haben.
    „Mad Max FR“ hatte den Vorteil, durch das irre Treiben noch ganz unterhaltsam zu sein, hat mich aber auch nicht wirklich abgeholt. Optisch ist der super, aber emotional konnte ich mich da überhaupt nicht involvieren. Da hat „Lost River“, besonders nach euren tollen Ausführungen, bei der Zweitsichtung sehr viel mehr Chancen, weiter in meiner Gunst zu steigen. Ich sehe in ihm auch keine Stilkopie. Gosling hat zwar lynchige und refn’eske Elemente eingebracht, aber die sind viel besser umgesetzt als in Filmen von Lynch oder Refn, bzw. hat er diese Elemente für mich eingängiger verbaut. Also ich möchte gern bald seinen nächsten Film sehen

    • Interessant. Ich dachte, ich sei der einzige Mensch, der mit FURY ROAD nicht wirklich was anfangen konnte

      Und nochmal interessant. Ich dachte es gäbe kaum Leute, die mit LOST RIVER was anfangen können Dass du den Film sogar über Lynch oder Refn einstufst, führe ich mal auf deine vorher geäußerte Vorliebe für klare Handlungen zurück. Ich, der „Film als Rausch“ für die ultimative Kunst hält und als die liebste Filmgattung ansieht, würde den würdevoll in der zweiten Reihe ansiedeln. Macht vieles richtig und hat eine eigene Vision, aber an einen ERASERHEAD, LOST HIGHWAY bzw. VALHALLA RISING oder ONLY GOD FORGIVEs kommt er noch nicht ganz ran. Hoffe aber auch, dass Gosling (und vor allem die Menschen, die ihm Geld für die Filme geben) sich nicht unterkriegen lässt und nochmal was macht!

      • Lydia says:

        Ja, Mad Max FR ist nicht ganz die Art von Action, die ich mag. Action ist vor allem dann toll, wenn sie einen gleichwertigen Gegenpart hat, wie Komik oder Thrill. Fury Road bietet aber nur noch ein bisschen hingeklatschte Gesellschaftskritik. Handwerklich gekonnte hin oder her – das reicht mir irgendwie nicht.

        Ich denke, „Lost River“ ist vor allem der an ihm gestellten Erwartungen zum Verhängnis geworden. Ich war doch recht unvoreingenommen und konnte mich frei darauf einlassen. Und der funktioniert beim dritten und vierten Mal sicher noch besser, wie das eben oft so ist bei Filmen, die viele Stilmittel verwenden. Ich bin mir fast sicher, dass der zukünftig noch in der Gunst der Menschen und Kritiker (zwei getrennte Spezies ) steigen wird.

        Von Refn kenne ich eigentlich nur „Drive“. Kann also nur von dessen Stil ausgehen. Aber Lynch habe ich schon öfter ausgetestet und einiges ist mir einfach zu anstrengend. Surrealismus ist nur in einem bestimmten Rahmen noch unterhaltsam. Wenn ich Symbolik und Willkür nicht mehr trennen kann, wird’s mir zu schräg und dann verliere ich meistens das Interesse. „Lost Highway“ ist so ein Fall, wo mein Gehirn irgendwann abgeschalten hat und sich Desinteresse einstellte. „Mullholland Drive“ empfand ich dagegen als sehr angenehm. Wenn sich mir während des Films schon ein bisschen Sinn und Zweck erschließt und ich danach noch gepflegt nachgrübeln kann, ist das eine schöne Ausgewogenheit. Planlosigkeit während und nach dem Film löst bei mir leider kein viewing pleasure aus.

        • Mir fehlte da auch was. Einiges. Zehn Minuten Exposition und dann 100 Minuten Vollgas, da bin ich als semi Action-Fan raus. Zwar hat Miller eine starke Bildsprache und erzählt immer wieder in einer Einstellung wortlos das, was Hollywood sonst in fünfminütige Dialoge stopft, aber mir lief einfach das Hirn über.

          Bei LOST RIVER hat man letztes Jahr wundervoll beobachten können, wie die „Spezies Kritiker“ sich zu einem Schwarm aus nachgeplappertem Konsens zusammen gerottet hat. Robert haut drauf und buht in Cannes, alle machen mit.

          An Lynch Filmen scheitern leider viele, weil man eine Weile braucht, bis man versteht was dieser Mann da eigentlich genau macht und vor allem beim Zuschauer bewirken will. Geschichten, Figuren, Entwicklungen? Nein, er will eher Stimmungen, Themen und Atmosphäre schaffen und verarbeiten. Man muss gar nicht immer verstehen was das soll, oder auch ständig Fragen was es bedeutet, sondern sich einfach reinfallen lassen. Dem sinnlichen Fluss hingeben

  5. Lydia says:

    Dem kann ich mich vor allem dann gut hingeben, wenn ich in der richtigen Stimmung bin. Welche das ist, musste ich lange austesten. Aber ich denke, so langsam komme ich drauf

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