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ET007 - Sperrholz, Chaos und die freche Ratte

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Arne
Wortkarger Kolzkopf...
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René
Rotzfrecher Nager...

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We… Are… Enough Talk!

Das Banditenduo Arne (aka Andromenigma) und René (aka Jesse Rambazamba) meldet sich zurück zum Dienst und bricht zur nächsten Mission auf. Unsere Episode #007 hat nichts mit 00 SCHNEIDER zu tun, sondern bleibt im Weltraum – dieses Mal fühlt sich der Ausflug in den interstellaren Raum allerdings alles andere als langsam, düster und verstörend an. Eher wie eine Achterbahnfahrt durch einen Kübel Quatsch, die wenig Zeit nach Links und Rechts zu gucken lässt.

(Fast) pünktlich zum Heimkino-Release, hat ein Blau leuchtendes Technik-Gadget den Weg in unsere Gravitations-Falle gefunden und wir nahmen zwei Stunden lang am ersten Abenteuer der GUARDIANS OF THE GALAXY teil. Leider relativ teilnahmslos. Als der Film in die Kinos kam ging ein Raunen durch die Hochsicherheitstrakte sämtlicher Orbit-Gefängnisse. „Hammeeeeer“ hieß es. Auch, dass James Gunns Film unheimlich anders, frisch und revolutionär sei. Da wundern wir uns doch ein wenig, ob der ultra-fiese Ronan uns aus purer, unendlicher Boshaftigkeit einen täuschenden Streich spielen wollte, oder wir einfach nicht mehr alle Infinity Stones im Orb haben?

Aber hört selbst, wie wir zunächst recht ratlos (und vor allem wortarm) versuchen uns durch diesen chaotischen Wust von Film zu wühlen und irgendwie Qualitäten darin zu finden.

Have Fun!



Direktlink – © by Disney


Timecodes der Sendung:

00:00:00 Der obligatorische Unsinn zu Anfang
00:03:10 Wir gucken GUARDIANS OF THE GALAXY
00:06:32 Kurz und knapp: Wie war der Film?
00:09:49 Rezeption: Alle so “Yeah!“, wie nur: “Naja…“
00:13:35 SPOILER-Warnung (sofern das möglich ist)
00:16:06 Wir wühlen uns mal durch den Plot (und kritisieren ihn)
00:30:49 Wieso waren wir null Prozent involviert?
00:33:13 Vielleicht weil der Film optisch nichts eigenes bringt…
00:35:01 …und sich nonstop bei anderen Filmen bedient?
00:37:30 Wobei die CGI im Blockbuster-Vergleich schon punkten kann…
00:39:41 …und sich nahtlos in den MCU Kontext eingliedert.
00:42:15 GUARDIANS will mit Konventionen brechen. Klappt nur selten…
00:44:25 …besonders weil ein charismatischer Cast fehlt…
00:46:42 …und die Figuren platt geschrieben sind und null etabliert werden!
00:48:31 Drehbuchautoren: Setzen Sechs!
00:49:41 Coole Gadgets bei unwichtigen Figuren…
00:51:32 …aber dafür ein langweiliger, tierisch blasser Villain.
00:52:28 Verrückt, ein Waschbär? Abgedreht ist, was man daraus macht!
00:55:04 Wer ist diese ominöse Comicfigur, an die Rocket uns erinnert?
00:59:05 Sind die Guardians Antihelden?
01:00:26 “Hooked on a feeling“
01:01:30 Wie sinnlos war dieser Prolog eigentlich?
01:04:02 “If you like pina coladas“…
01:06:32 …you still won’t like the pseudo-Zimmer Score!
01:07:33 Wirre Plot-Vermittlung, leere Action, fehlende Involviertheit
01:11:51 Origin-Film ohne Origin-Story? Vergleichen wir das mal mit CAPTAIN AMERICA…
01:15:48 …und den restlichen Avengers, Superman, etc.
01:17:27 Das MARVEL-villain-Problem
01:20:50 Referenzen (aka Kopien) im Film
01:25:01 „Immerhin nicht schlecht“ ist das neue „gut“!
01:26:40 Fazit: Wir sind underwhelmed. Schade!
01:29:17 Verabschiedung. Gebt uns Feedback!


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31 comments

  1. bernie arbuckle says:

    Beim Zigarre rauchenden Racoon habt ihr nen schönen Assoziationseintopf gekocht: Ich glaube ihr meint die kanadische Animationsserie „The Racoons“ (http://www.imdb.com/title/tt0131183/). Da gibt’s u.a. Bert Racoon, seines Zeichens ein Waschbär, und Cyril Sneer, so ein rosafarbenes Rüsseltier, der immer eine Zigarre im Mund hat.

    Da ward er durchschlagen…der Gordische Knoten!

    Den Eindruck, der Guardians of the Galaxy bei euch hinterlassen hat – nämlich kein allzu tiefer trotz Unterhaltungswerten – kann ich teilen. Mir sind Charaktere und Story auch nicht hängengeblieben, schlimmer aber wiegt der Umstand, dass man in der Tat wenig Anteil nimmt am Schicksal der Protagonisten, was wohl zusammenhängt. Auch der Welt, die der ‚Villang‘ zerstören will, bleibt man eher gleichgültig gegenüber.

    Habe euch mehr oder weniger heute entdeckt, second unit sei’s gedankt. Höre euch gerne zu. Trotz der zahlreichen Film-Podcasts, fallt ihr mit einer angenehmen Originalität auf. Das Abschweifen könnt ihr beibehalten. Passion counts!

    • Hey Barnie, schön dass ein weiterer Hörer seinen Weg zu uns gefunden hat – von Second Unit beworben zu werden war uns natürlich auch eine riesige Ehre Freut uns dass du reingehört hast und danke für den Kommentar!

      Kaum zu glauben, dass unsere Suche nach dem Zigarre rauchenden Getier so schnell zum Ende kommt. Hab kurz in die Bildersuche geschaut und dieses verpeilte Rüsseltier hat genau den Gesichtsausdruck an den ich mich erinnert habe

      Gut zu wissen, dass unser Eindruck zum Film geteilt wird. Hab nun schon ein paar mehr Statements dazu gelesen und das meiste geht in die Richtung von: “War ein Riesenspaß!“. Mal schauen, ob die hohe Durchschnittswertung nun dank Heimkino VÖ etwas abflacht.

  2. Deekin says:

    Ich habe jetzt gerade mal eine halbe Stunde hineingehört, aber der Redebedarf ist jetzt schon da. Ich wundere mich nämlich auch enorm über die unglaublich positive Rezeption des Films. Ich fand „Guardians of the Galaxy“ insgesamt wohl ein bisschen besser als ihr beide (6,0 ist wohl etwas mehr als eine 4,0 bei Moviepilot :). Das liegt vor allem daran, dass ich die ganzen Oldies auf Quills Walkman ziemlich cool fand und diese dem Film zumindest eine nette Stimmung gaben. Rocket war ebenfalls sehr amüsant und im großen und Ganzen hielten mich die vielen Albernheiten den Film hindurch am Ball. ABER: Was die Geschichte des Films angeht, so besteht diese aus dem generischsten, einfallslosesten Plot, den eine Comic-Verfilmung je hervorgebracht hat. Die Welt ist bunt und kommt überzeugend rüber, ist jedoch weit davon entfernt, vom Film näher gezeigt zu werden. Handlung und Charaktere sind gerade ausreichend, um ein Vehikel für ein nicht ernst gemeintes Tongue-and-Cheek-Spektakel zu sein. Und gerade dieses „sich durchgehend nicht ernst nehmen“ ist es, was mich in diesem und anderen Filmen von Marvel ein bisschen stört. Wenn die Laxheit der Filme dieses Studios so weit reicht, dass es keine ernsthafte emotionale Szene gibt, die nicht gleich wieder ins Alberne überdriftet, habe ich es schwer, wirklich mitzufiebern. Das macht „Guardians“ für mich zu einem halbwegs guten Film, der durch optische und humorvolle Kurzweiligkeit besticht. Aber ein wirklich nachhaltiges Filmerlebnis sieht für mich anders aus. Warum es gerade diese Qualitäten sind, die von dem Publikum so enthusiastisch aufgenommen werden, ist mir schleierhaft. Marvels Filme (einschließlich „The Avengers“) empfinde ich kaum besser als jeden anderen im Kino dahergelaufenen Spektakel-Film. Aber während Filmeschauer von diesen anderen Filmen moderat und bis gut beeindruckt sind, herrscht bei Marvel eine regelrechte Hysterie, die ich nie wirklich nachvollziehen konnte. Naja, was solls, sind halt nicht meine Filme. Aber zumindest war „Guardians“ ganz nett für die Zeit, während der er lief.

    • Cool, ich kenne dieses „hören und direkt was los werden wollen“ Phänomen – und dafür liebe ich Podcasts!

      Ich muss im Gegensatz zu dir sagen, dass mir dieser Film doch mit Abstand am schlechtesten unter den neueren MARVEL MCU Filmchen gefallen hat. Die anderen haben zumindest noch charismatische Hauptdarsteller, die genug Entfaltungsraum bekommen (weil die Filme nicht so vollgestopft sind) und zumindest nachvollziehbare Motivation. Liegt bei mir alles so um die 7P, sind aber ganz sicher keine Meisterwerke. AVENGERS hingegen fand ich richtig gut. Zum einen, weil die vielen guten Darsteller aufeinander prallten, zum anderen, weil der für mich einfach einen richtig spaßigen Blockbuster darstellte, in dem mir die ganze CGI-Optik nicht bloß lieblos runter animiert, sondern mit Liebe zum Detail umgesetzt erschien. Speziell das Finale ist großartig choreografiert und gefilmt – viel Spiel mit Raumdiemnsionen und eben dem TEAM-Charakter der Avengers. Das ist aber mein zwei Jahre alter Eindruck der Erst- und Einzigsichtung. Werde bald mal überprüfen wie all die Filme sich im Rewatch so schlagen

  3. Dann spiele ich mal den Advocatus Diaboli, da mir hier zu viel Einigkeit herrscht…
    Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass ihr euch in Rage geredet habt und dadurch irgendwann alles schlecht fandet. Ich kenne das Phänomen von mir selbst, daher kein Vorwurf, aber eine alternative Sicht der Dinge:

    Zunächst, wo ihr Recht habt: Das Lob der Kritik ist gnadenlos überzogen. Ich habe mehrfach gelesen, dies sei der neue Star Wars, das kann ich nicht teilen. Der Antagonist ist dünn, zu dünn und der dritte Akt ist einfach nur seelenloser CGI-Porno. Wobei mir die ironische Brechung durch das Dance-Battle gut gefallen hat. Besonders wiel der Villain nur dumm darsteht und immer wieder entrüstet fragt, was Star Lord da macht. Da diese Überzogenheit im letzten Akt bei fast jedem Marvel-Film und darüber hinaus bei fast jedem Action-Film der letzten fünf Jahre zu sehen ist, habe ich ein bisschen die Befürchtung, dass wir die Altmodischen sind und die Leute da draußen immer wieder sehen wollen, wie Raumschiffe auf Städte krachen. Neben Into Darkness fiel mir auch gleich das Finale von Captain America 2 ein, was ins gleiche Horn stößt.

    Nun aber zu den Stärken des Films:

    Es ist schön, dass Marvel sich dagegen entschieden hat eine weitere 0815-Origin-Story zu erzählen. Stattdessen springen sie direkt ins Geschehen und präsentieren uns einen Film der direkten Bezug hat zum Marvel-Universum. Habt ihr in den Erklärungen des Collectors den Teseract nicht gesehen?

    Marvel hat uns mit diesem Film einen Fingerzeig gegeben, wohin sie wollen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum die in den anderen Filmen auf einem blöden Stein so rumreiten. Guradians war der Film, der uns zeigte warum: Der Teseract und der Orb sind nur zwei der Weltensteine und Marvels Reise wird sein, sie alle zu fnden und zusammenzuführen.

    Die Origin-Story kommt gewiss in den Sequels, das wurde ja auch schon – sehr schön, wie ich fand – angedeutet: Das Mysterium, dass Rocket nicht weiß, dass er ein Waschbär ist und irgendeine grausame Vergangenheit hat, in der er gefoltert wurde. Und die Erkenntnis am Ende, dass Peter gar kein Mensch sondern Halb-Alien ist. Dass Peter ein Token-White-Dude ist, mit dem wir bonden sollen, ist tatsächlich eher schwach. Aber dass am Ende dann rauskommt: Ach nee, doch nicht. An dem Kerl ist doch noch mehr dran, wartet mal ab. Fand ich gut.

    Die nächste Stärke:

    Der Plott war einfach, geradlinig und im Gegensatz zu euch konnte ich ihm stets gut folgen. Es gab keinen Plottpunkt der Überflüssig war. Es gab keine fucking Loki, der sich, OHNE IRGENDEINEN VERDAMMTEN GRUND *tschuldigung*, fangen lässt, wie in The Avengers. Alles baute aufeinander auf. Und dass der Orb, wie in einem James-Bond-Prolog eher beiläufig eingeführt wird, als wäre er nicht weiter von Bedeutung, um dann im Laufe des Films immer mehr Relevanz zu gewinnen, war doch fucking awesome!

    Was ihr gar nicht erwähnt habt: Die brilliante Ausbruchsszene aus dem Gefängnis. Die hat mich mitgerissen und wahrscheinlich so viel Spaß gemacht wie nichts von Marvel mehr seit dem ersten Iron Man. (Vielleicht kommt noch das Battle zwischen Iron Man und Thor in Avengers da dran)

    Zu guter letzt: Dass ihr einem Marvel-Film vorwerft, dass er aussieht wie ein Marvel-Film ist auch eher so: ähm, ja, und? Ihr würdet dem nächsten Tarantino ja auch nicht vorwerfen, dass er wieder Dialoge haben wird, wie wir sie seit Reservoir Dogs kennen… (Auch wenn ich die Qualität der Filme nicht vergleichen will).

    Aber zum Schluss habe ich noch einen eigenen fetten Kritikpunkt:

    Groot. Der Typ ist eine wandelnde Deus ex machina. Immer wenn die Guardians vor einem Problem standen, zeigte Groot plötzlich, dass er eine neue Fähigkeit hat, die das Problem löst. Wir brauchen Licht? Oh, Groot kann Laternen herzaubern. Wir sind in der Unterzahl? Oh, Groot kann sich Tentakel wachsen lassen. Wir stürzen ab? Oh, Groot kann sich in eine Rettungskapse verwandeln. Das ist einfach nur faules Drehbuchschreiben…

    Mein Fazit ist gemischt: Der Film hatte einige dicke Probleme, allen voran das Finale und ich fürchte das wird auch in zukünftigen Marvel-Filmen nicht anders sein. Aber er hat auch viel richtig gemacht und hat Spaß gemacht…

    • Du hast schon recht, dass die besprechung in Summe sehr negativ ist, aber leider hat uns der Film auch wirklich, wirklich wenig gegeben. Hättest René mal auf der Couch beim Rumgähnen zusehen müssen Ich kenne das in Rage reden/schreiben, aber hier ist uns glaube ich einfach Stück für Stück aufgefallen, warum das nicht so recht was war..

      Zu deinen Punkten: Bei der Kritik sind wir uns ja schon mal einig, wobei ich diesen Dance Battle von der Sache her witzig finde, der Film aber vorher viel zu wenig irre ist, um sowas schräges natürlich einzufügen. Deswegen fühlt es sich rückwirkend ziemlich out of place an. GUARDIANS ist nicht mehr oder weniger ironisch gebrochen als z.B. THOR. Wenn der plötzlich tanzen würde, wäre das doch höchst schräg!?

      Und keine echte Origin ist an sich kein Problem (immerhin hat ebi den AVENGERS jeder einzelne Filme dazu bekommen), aber dann brauche ich Dialoge und generell Writing, was mir ein Gefühl für die Figuren gibt. Hatte ich hier bei keinem. Alle Figuren sind Tools mit 0-1 Eigenschaft(en), die Vehikel für den dünnen Plot darstellen.

      Was war denn der Teserakt überhaupt noch mal? Dieses Dimensionsdings aus THOR? (wie gesagt, ich mochte die anderen Filme zwar mal mehr, mal weniger, aber wir sind alles andere als MARVEL-Fanboys).

      Zum Plot: Ich glaube René hat das etwas seltsam ausgedrückt. Die Handlung ist natürlich so simpel, dass sie ein Kindergartenkind versteht, es herrschte mehr die ganze Zeit das Gefühl von: „Was soll das hier gerade?“ vor. Ich kann da nur für mich sprechen, aber bei mir lags daran, dass ich von Anfang an kein Gefühl für die Figuren(motivation) hatte. Demnach konnte ich a) nie so recht verstehen warum sie handeln, wie sie es tun und b) wo das alles hin soll. Dass der Orb anfangs eher McGuffin gewesen ist erwähnte ich ja. Allerdings wertungsfrei, denn das ist weder doof noch awesome, einfach ein Fakt…

      Die Gefängnisszene fandest du großartig? Ich kann mich ehrlich gesagt mit unter einer Woche Abstand zur Sichtung nur noch an einen Moment daraus erinnern, weil dieser mich unglaublich aufgeregt hat. Udn zwar als Rocket da ewig an dem Interface rumfummelt, dann die Schwerkraft aussetzt und Gamorra allen enstes raushaut: „Oh my god, he disabled the gravity everywhere instead of here“. ACH NEEEEE! SAG BLOß? WÄR ICH JA NIIIIIIIIIE DRAUF GEKOMMEN. Da hatte ich wirklich das Gefühl einen Film für sechsjährige zu gucken!!!
      Der Rest der Szene ist im CGI-Dunst versunken.

      Aber die MARVEL-Optik haben wir dem Film doch gar nicht vorgeworfen?
      Eher bemerkt, dass er sich nahtlos in das Filmuniverum einfügt.
      Oder?

      Und Groot: jetzt wo du es sagst, fällt mir wieder ein, dass ich beim Schauen sogar ziemlich sarkastisch zu René gesagt hab: „Ach nein, Glühwürmchen kann der olle Groot jetzt auch noch herzaubern. Was der alles kann!“. Als er sich dann zur Rettungskapsel transformiert, war mir der Film aber irgendwie schon so egal, dass ich das gar nicht mehr so recht wahrgenommen habe. Ist im Cast dann unter den Tisch gefallen da drüber zu sprechen – kann passieren wir üben ja noch

      Der maßgebliche Unterschied ist wohl einfach, dass du Spaß hattest und ich/wir kaum.
      Auf jeden Fall mal wieder danke für so einen langen und ausführlichen Kommentar!

  4. Was war denn der Teserakt überhaupt noch mal? Dieses Dimensionsdings aus THOR? (wie gesagt, ich mochte die anderen Filme zwar mal mehr, mal weniger, aber wir sind alles andere als MARVEL-Fanboys).

    Fanboy bin ich auch nicht. Je mehr der Marvel-Filme kommen, desto unspannender finde ich sie. Die große Ausnahme und Überraschung für mich und ich glaube auch jeden anderen auf dem Planeten war da Captain America 2. Das war ein überraschend guter Thriller, wenn man mal vom hirnverbrannten Showdown absieht indem – wie gesagt – diese großen fliegenden Dinger aus Avengers dann abstürzen.

    Kann sein, dass der Teserakt in Thor 2 auch eine Rolle spielt (habe ich nicht gesehen), ich glaube am Ende von Avengers nimmt Thor den mit. Außerdem kam der noch in Captain America 1 vor…

  5. Tamino Muth says:

    Ich hätte ja irgendwie auch Lust, mich mit über diesen Film zu beschweren, aber dazu müsste ich ihn wohl gucken und ich krieg das einfach nicht über mich, obwohl ich schon zig mal mit dem (perversen) Gedanken gespielt habe. Mir kommt aber einfach alles was ich von diesem Film gehört habe extrem öde und belanglos vor. Hab in letzter Zeit genug 1-2 Punkte Filme und gefühlsmäßig für mein Leben genug stumpfe Fließband-Comicfilme gesehen, daher lass ich’s wohl lieber bleiben. Werd mir dir Episode einfach trotzdem anhören, ich Schlingel…

    • Ich kann dir auch nur heftigst davon abraten den Film zu schauen!

      In meinen Augen war das mit Abstand das uninteressanteste und generischste was MARVEL bis jetzt raus gebracht hat – und wie du weißt, mochte ich ja bis jetzt eigentlich alle davon mehr oder weniger. Wenn man der Masse Glauben schenkt, ist das hier ja das Über-Werk und die Revolution des Comicfilm-Sujets. NO WAY! Einerseits völlig überladen, andererseits dermaßen platt und hohl.

      Es könnte natürlich mit schwindend geringer Wahrscheinlichkeit das Arne/Tamino-Geschmacks-Paradoxon eintreten. So nach dem Motto Arne mag/Tamino verachtet alles Finchers und dann hasst Arne GONE GIRL und Tamino liebt ihn (fast). Gleiches könnte ja auch auf MARVEL zutreffen, ich würde aber wirklich die Welt nicht mehr verstehen

  6. Tamino Muth says:

    So, hab mir jetzt mal eure Episode gegeben. Fand ich von Beginn an durchaus unterhaltsam^^. Stellt euch mal vor, wie eure Inhaltsangabe auf jemanden wie mich wirkt, der den Film nicht gesehen hat und nicht den blassesten Schimmer von dem source material hat. Also da wären wir dann wieder beim Helge Schneider-Film^^ Ne, aber echt, ich hab nicht die Bohne verstanden, was in diesem Film passiert. Wenn ihr dann auch immer so in Nebensätzen raushaut, was da gerade in oder zwischen einer Actionszene passiert, denk ich halt nur jedes mal: „hä, der Baum wirbelt jemanden mit ner Peitsche durch die Luft, ok…“

    Großartig auf jeden Fall die Idee des Actionfilms mit dem rosa Elefanten und dem wandelnden Gebäude. Den Film schau ich mir im Gegensatz zum vorliegenden Werk auf jeden Fall an^^ Da hab ich echt nen ziemlichen Lachflash bekommen als ihr dieses Konzept entwickelt habt. Ein rosa Elefant und ein: Gebäude. Ey, ich bin immer noch am Lachen gerade hier^^ Ich versuch mir gerade vorzustellen, inwieweit Collin Farells Filmographie zum Besseren verändert werden könnte, wenn man ihn einfach durch ein Gebäude ersetzen würde…

    Eine Sache interessiert mich jetzt aber doch noch ernsthaft, ihr zwei. Ihr kritisiert den Film ja größtenteils für die fehlenden Motivationen und Eigenschaften der Charaktere, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich das mindestens als genau so störend empfinden würde wie ihr. Was ich aber nicht verstehe ist, wieso euch das nicht bei den ganzen anderen Marvel-Filmen genauso stört?? Das ist ja gerade der Grund, warum mir diese ganzen Filme (bis vielleicht noch auf AVENGERS, der als einziger habwegs brauchbare Action hat) vollkommen am Allerwertseten vorbeigehen. Wer ist der Villain bei Thor/Avengers? Goldhörnchen. Was ist der Plot von IRON MAN 2? Ähm, ja, also… Wer ist der Villain bei IRON MAN? Sein Manager im doppelt so großen IRON MAN Kostüm. Ganz, ganz spannend, ich freu mich schon auf Teil 37. Und ja, Tony Stark als Charakter ist ganz nett mit seiner lustig-lockeren-Arschloch-Art. Und wie viele Filme kann diese Eigenschaft alleine tragen, 758? Sollte da nicht vielleicht noch ein klitzekleines bisschen mehr kommen in Sachen Plot und Charakteren oder so? Oder findet ihr Gwyneth Paltrows Charakter so ultra einprägsam – oder vielleicht den sprechenden Robotorkran? Und was haben wir bei IRON MAN 3? Oh, der UNGLAUBLICHE Twist: der Mandarin, wer auch immer das ist, ist nicht der Villain, sondern Guy Pearce, wer auch immer das ist. Das ist ja mal echt clever. Dieser reveal, der im Film exakt eine Szene einnimmt und NICHT DIE GERINGSTE Auswirkung auf irgendwas hat, macht dieses Werk natürlich zu einem modernen Klassiker. Ich raffs nicht (wie immer).

    Puh, Tamino, durchatmen, denk an den Buddy-Cop Film mit dem rosa Elefanten und seinem Partner, dem Gebäude. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich bis jetzt bei jedem Marvel-Film so gefühlt habe wie ihr hier. Ich habe mich NIE, nicht für eine Sekunde für diese Leute interessiert und bis auf Tony Stark finde ich auch ausnahmslos jeden Charakter in ALLEN Marvelfilmen absolut leer und austauschbar. Ihr sprecht’s ja am Ende genau an: Comicfilme sollen Spaß machen, aber wie zum Teufel können sie das, wenn man den generischsten Plot aller Zeiten IN JEDEN FILM immer wieder vorgesetzt bekommt – mit den gleichen Charakterstereotypen und – was ich am schlimmst finde – den immer wieder aufs neue vollkommen, VOLLKOMMEN unerträglichen Actionszenen. Es ist so unendlich langweilig.

    Ich versteh einfach nicht, was einem hier Freude machen soll. Ich LIEBE Actionfilme, schon mein ganzes Leben, aber das was Marvel macht, widerspricht so ziemlich jedem Grundsatz, der einen guten Actionfilm ausmacht. Habt ihr mal einen John Woo Hong Kong Film gesehen? Oder THE RAID 2. Und natürlich TERMINATOR oder DIE HARD. Oder meinetwegen auch den Action-Trash-Overdrive ala STORY OF RICKY oder THE PROTECTOR. Das sind gute und vor allem einprägsame Actionfilme, in denen Handwerk und ein ganz eigener Stil steckt. In HARD BOILED gibt’s ein dreiminütiges Longtake eines unfassbar packenden Shootouts in einem Krankenhaus und in THE PROTECTOR natürlich die legendäre Sequenz im Gebäude (da ist es wieder, das Gebäude, der heimliche Protagonist). Wie kann da ein Klempner im Waschbäranzug (oder wie war das…) in einem Pixelraumschiff mit Wasserflaschendesign gegenankommen? Oder besagter Kampf von Iron Man vs. Iron Man 1.5? Unterhält euch das echt? Und wenn ja, wie in aller Welt? Arne, du sagst sogar, dass du einen Marvel Komplettrun machen willst. JA BIST DU DENN WAHNSINNIG? Ich biete dir hiermit an, dass ich mir nochmal TREE OF LIFE anschaue wenn du versprichst, dass du das niemlas tun wirst. Ich kann einfach nicht mitansehen, wie du dich zugrunde richtest.

    Ich merke, dass ich gerade schon wieder sauer werde, wenn ich über diese ganze Marvelscheiße nachdenke, daher bremse ich mich jetzt^^ Ist ja natürlich alles in aller Freundschaft hier und soll nur eine konstruktive Antwort eurerseits anregen Nur noch ein letztes. Kriegt ihr denn bei diesen ganzen Marvelfilmen nicht einfach (wie ich) das Gefühl, dass das einfach nur Fließbandfilme für 12-jährige ohne jedwede Ansprüche sind, die hauptsächlich dazu dienen, für sich gegenseitig Werbung zu machen, während sie dabei keinerlei Risiken eingehen und einfach nur aus immer den gleichen Versatzstücken neu zusammengepuzzelt sind und die Action nur aus stumpfsinnigem, hektischem, verschnittenem Geblinke besteht? Die Frage ist vielleicht ein wenig suggestiv gestellt, aber ich hoffe auf leidenschaftliche Antworten

    Noch ein Kompliment zum Schluss: ich find’s echt schön, dass ihr nicht hässlich seid

    • Ich misch mich mal ein, obwohl ich nicht angesprochen war. Ich glaube, jeder hier würde dir zustimmen, dass Actionfilme vor 20 Jahren (zumindest manchmal) besser waren. Aber du vergleichst gerade Äpfel mit Birnen, weil du lauter ernste und anspruchsvolle Filme mit MARVEL(!!!!) vergleichst. Ein besserer Vergleich wäre Conan oder Commando: Die Filme haben eben überhaupt nicht den Anspruch, dir einen komplexen Plott zu präsentieren, sondern wollen, dass du zwei Stunden lang dein Hirn ausschaltest: Willingly Suspension of Disbelieve. Und wenn du nicht dazu bereit bist, wirst du einfach nie Spaß daran haben. Wenn du aber genau wie damals bei Conan dir denkst: Äääääh, passt schon! Dann kannst du Spaß daran haben.

      Was nicht heißen soll, dass das Action- und Blockbusterkino der Gegenwart nicht ein riesiges Problem hat: Die Studios glauben, die Formel für einen erfolgreichen Film gefunden zu haben und ziehen die eben gnadenlos durch. Und das Schlimmste ist, es funktioniert: Die Leute wollen das sehen! Und verglichen mit Transformers, Amazing Spiderman oder sogar dem Hobbit sind halt die Marvel-Flicks einfach besser…

      • Tamino Muth says:

        Du darfst dich immer gerne angesprochen fühlen

        Das ist für mich wohl der Knackpunkt, denn ich sehe die Marveldinger eher auf einem Level mit Transformers. Ehrlich gesagt sogar noch etwas darunter, denn ich habs lieber extrem dämlich und überstilisiert (weswegen MAN OF STEEL halt auch noch halwegs unterhaltsam für mich im Kino war) als unendlich belanglos. IRON MAN 3 hat mich so extrem eingeschläfert, dass ich den 5 Minuten nach der Sichtung schon wieder komplett vergessen hatte und da ich halt echt 0% viewing pleasure dabei empfunden habe, war dann endgültig klar, dass ich mich da ein für alle Mal jetzt ausklinke. Zunächst habe ich ja die Marvelteile alle noch geschaut, aber mir reicht’s jetzt einfach. Ich kann mir inzwischen einfach sowas nicht mehr anschauen. Ich mag ja sogar viele ältere Comicfilme sehr gerne wie z. B. wie den ersten BLADE, die Burton-Batmans oder den ganz alten SUPERMAN. Aber fast jeder Marvelfilm wirkt für mich als „mal eben so hingeschmiert“ (aber wie gesagt, von GUARDIANS rede ich hier nicht, denn den kenne ich nicht). Bei Burton gab’s halt selbst im Comicfilm noch einen artistischen Stil, heute sieht das alles aus wie Einheitsbrei. Warum z. B. wird FANTASTIC FOUR immer runtergemacht und IRON MAN 3 total gelobt? Ich seh da wirklich KEINEN Unterschied drin, also nicht mal ein bisschen, wirklich keinen.

        In gewisser Weise verstehe ich ja schon was du meinst, wenn du beschreibst, wie man einen solchen Film mögen kann, aber dennoch fällt es mir gleichzeitig einfach unglaublich schwer, mir vorzustellen, dass Leute wie du oder Arne, die sich ein wenig mehr mit Filmen befassen als Mr 15-jähriger Möchtegern-Bushido mit Gangster-Cap im Kino, auch an sowas Spaß haben können. Ich würde sagen, dass diese Marvelteile in gewisser Weise quasi als Anti-Filmfreund-Filme zu bezeichnen sind. Wer sich in irgend einer Weise für das Medium interessiert, halte sich möglichst weit davon fern. Nichts als Massenware ohne Handwerk und Seele. Sich da CONAN im Vergelich vorszustellen ist für mich eine ganze andere Liga. Den würde ich eigenlich schon fast ausklammern wollen, da ich den nicht in gleicher Weise als Quatsch bezeichnen würde wie andere Schwarzenegger, auch wenn er natürlich seinen fair share an bescheuerten Momenten hat. Vielleicht lieber dein anderes Beispiel. Ich bemerke nämlich einen sehr großen Unterschied von Marvelkram zu Actionfilmen ala dem von dir erwähnten COMMANDO, denn ein solcher Film hat halt Stil und einen großeren Widererkennungswert, egal ob man ihn mag oder nicht. Kann man das gleiche von CAPTAIN AMERICA oder THOR behaupten? Ich sehe da einen gewaltigen Qualitätsunterschied auch innerhalb von recht anspruchslosen Action-Filmen. Es muss eben Ikonizität und Story-Effektivität da sein, auch wenn ein Film platt ist. Charaktere und Szenen sollen einprägsam sein. Das haben die alten Actioner so toll hinbekommen, dass auch heute noch jeder die ganzen Arnie-Sprüche kenntoder „Yippie-kay-ey Schweinebacke“ ruft. Bei Marvel denke ich höchstens noch an Geh aufs Ganze: „Möchten sie die Reise oder T(H)OR 2“

        Der vielleicht beste Gegensatz sind die X-Men-Filme. Die basieren ja auch auf Marvel-Comic-Material, sind aber noch nicht in dieser Art hingerotzt worden wie das heutige Gedöns vom Marvel-Studio (naja, zumindest die ersten beiden und die ganz neuen^^). Das waren noch FIlme, die teilweise spannend waren und zig interessante Charaktere hatten, zumindest in Hinsicht auf ihren Look und ihre Fähigkeiten. Die bleiben im Kopf. Jeder erinnert sich an Wolverine, Magneto und Mystique. Und jetzt gibt es stattdessen CGI-Bäume und Ant-Man? Was fürn Ding? Mir ist das einfach zu einfallslos. Braucht denn wirklich jeder Superheld seinen eigenen Film? Ist jeder einzelne B- oder C-Superhelden-Comic so große Unterhaltungskunst, dass die ausnahmslos alle verfilmt werden müssen? Ich mein, guckst du dir die jetzt für die nächsten 10 Jahre alle an? Und bei DC geht’s ja genau so weiter. Jeden einzelnen Film von BATMAN VS SUPERMAN (jedes Mal wenn ich das lese denke ich nur: „oh man ey…“), über wahrscheinlich noch Wonder-Woman bis hin zu Remakes von FANTASTIC FOUR, CATWOMAN und am besten noch SUPERGIRL. Da hol ich doch lieber erstmal jeden zweitklassigen Actioner aus den 80ern nach, bevor ich da alle zwei Monate ins Kino renne um mich mit dem an Qualität anscheinend nicht mehr interessierten Pöbel nur noch stumpf berieseln zu lassen. Selbst sowas mal alle paar Jahre zu machen könnte ich ja noch verstehen, aber wie viele Superhelden-Filme kommen denn inzwischen pro Jahr raus, 4, 5 oder noch mehr?

        Also wie gesagt, ich verstehe warum Otto-normal-Kinobesucher sich Marvel anguckt, aber was ich nicht verstehe ist, wieso du oder Arne sich lieber sowas angucken als zum zehnten Mal DIE HARD oder TERMINATOR zu schauen oder sich nach alten Actionern mit Qualität ala John Woo umzuschauen.

        • So, dann widme ich mich mal der Antwort. Zunächst: Schön dass dir unsere Comic-Pläne mit rosa Elefanten so viel Freude machen. Wir arbeiten schon am Skript

          Das ganze Thema ist in meinen Augen ziemlich komplex, ich versuche mal das ein wenig von vorne aufzurollen:
          Meine Historie mit Comic-Filmen ist etwas schwierig. Ich mochte früher direkt BLADE sehr gerne (wusste aber gar nicht dass es Comicstuff ist), kannte BATMAN von Burton, den ich nur okay fand, bin aber schon immer an Superhelden relativ interessiert gewesen, speziell X_MEN, aber auch anderer MARVEL Stuff wie Spiderman, ein wenig CAPTAIN A. und diverser anderer Kram. Ich hatte als früher Jugendlicher mal eine Phase, in der ich relativ viel Comics gelesen und ganz klar eine gewisse Grundsympathie erlangt habe.

          Dann kam die erste Welle (etwa 2000-2005?) an Superhelden Filmen, von denen mir kaum was gefiel: DAREDEVIL, CATWOMAN, ELEKTRA, ULTRAVIOLET, der Ang Lee HULK, etc. etc. da war ich schon so weit wie du jetzt bist Tamino, es hat mich regelrecht angewidert, wenn ich im Trailer / der Videothek neue Superhelden Filme gesehen habe. Nur die SPIDEY Reihe von Raimi mochte ich. Zu der Zeit hab ich dann mit nem sehr, sehr, sehr Comic-affinen Kumpel wieder viel Kontakt gehabt (der hat wirklich zehntausende Hefte und Bücher zuahuse) der gar nicht glauben konnte, wie man keine Comicfilme mögen kann, denn es sei doch das beste überhaupt die Figuren aus den Panels auf der Leinwand zu sehen. Und da liegt schon der erste, nicht zu unterschätzdende Daseinsgrund für all diese Filme: krass viele Comic-Fans (und das sind mehr als man denkt) freuen sich, völlig unabhängig von der Qualität, dermaßen den Arsch ab, ihre Helden im Kino zu sehen. Da die a) ein ganz anderes Erzählen und b) teils viel trashigere Storys, bzw. weniger deep ausgearbeitete Figuren gewöhnt sind, empfinden die die Filme auch meist gar nicht als flach – im Gegenteil, es ist genau das Spektakel aus den Heften auf der Leinwand. Die Comics werden ja nicht entkompliziert um sie zu verfilmen, sondern teilweise werden eher im Gegenteil mehrere Arcs zu einem Film zusammengefasst! Auch die Sequel-Mania ohne große Figurenentwicklung ist 1:1 Comic-Style.

          Nun wieder zu mir: Er hat mir dann nach und nach die HELLBOY Filme (die SEHR gut sind, weil sie nämlich eine enorme künstlerische Vision drin haben) gezeigt, die X-MEN Filme, hat mich zu WATCHMEN ins Kino geschleppt, hat mich zu BATMAN BEGINS motiviert etc. Das waren sehr selektiv die guten Filme ausgewählt und meine Abneigung ist komplett in Zuneigung gekippt. Und in dem Fahrwasser hab ich dann auch die ersten MARVEL Filme (die mich trotzdem erst kaum interessiert haben) geschaut: Erst CAP 1, dann THOR, dann AVENGERS. Und ich mochte die einfach, und zwar genau in so einem comichaften Sinne. Im gegensatz zu Nolan, Del Toro, etc. waren die Filme wieder ein eigener Style (das kann man nicht abstreiten, die Filme sind stilistisch einheitlich) und vor allem (damit steht und fällt das) haben mich halt die Hauptdarsteller völlig überzeugt, weil ich die alle charismatisch finde. AVENGERS war bis jetzt für mich das Highlight, denn (das führt mich gleich zur Action) das Finale war einfach so dermaßen irre choreografiert und erdacht, dass ich erstmalig gedacht habe: Hier war sich jemand bewusst, welche MÖGLICHKEITEN CGI bietet. Diese fliegende Kamera, die ständigen fließenden Fokuswechsel zwischen den Helden, etc. sind für mich trotz fast vollständiger CGI keine belanglose Action, sondern extrem mitreißend und eben gut durchdacht.

          Dass handgemachte Action die Nase vorn hat, da brauchen wir aber nicht drüber reden. Ist klar. Und deswegen gucke ich mir ja Sachen wie RAID 2 immer wieder und mit vollkommener Bewunderung an, MARVEL hingegen nehme ich mit und bin mal mehr, mal weniger unterhalten. Ich gucke halt vieles auch einfach, um mir mal ein Bild zu machen. Ich merke jedoch, dass mein Gefallen daran eine Kurve nach unten macht. Da ich weiß, dass ich heute kritischer als bei meinen Erst- und Einzigsichtungen von CAP, THOR und AVENGERS bin, frage ich mich halt, ob die Filme schlechter werden, der Reiz des neuen weg ist, oder ich halt für mich damit gesättigt bin. Deswegen werd ich mir die auch nach und nach nochmal angucken und auch die nächsten mitnehmen.

          Dass die MARVEL Filme keine Meisterwerke sind ist ebenfalls klar, aber ich verstehe echt nach wie vor nicht, wieso du die so unendlich schlecht findest. Die Figuren sind nicht deep, aber ausreichend motiviert – in a comic sense: Durch ein Erlebnis, einen Verlust, eine Charaktereigenschaft, etc. Ich finde es für kurzweilige Einmalkost ausreichend wenn relativ wenig drin steckt, ABER anständig an den Mann gebracht wird. So wie Downey Jr. halt in IRON AMN III seine psychischen Problemchen glaubhaft verkörpert. Einfaches Ding: Narzistischer Typ kommt auf die Ereignisse nicht klar und muss plötzlich wieder tough sein, kann aber nicht. Ist nichts weltbewegendes, reicht aber. Der Film hat mich allerdings dann im CGI-Overload-Finale auch wieder verloren, das ist einfach too much – zum vergleich: aus dem gleichen Jahr kommt Johnnie Tos unglaublicher DRUG WAR, ein HK-Thriller/Actioner der für wahrscheinlich unter 1% des IRON MAN Budgets unglaubliche (echte!) Shootouts inszeniert und durchweg packt, somit klar der bessere Film ist.

          Ich muss auch nicht ausschließlich Meisterwerke sehen und verliere langsam auch das Interesse an MARVEL, weil eben, wie du richtig sagst, die künstlerische Vision fehlt, aber bis jetzt waren das spaßige Filme, die ich auch einfach um mir enen Eindruck zu machen was da eigentlich die Masse gerade mag, etc. mitgenommen hab.

          Puh, Texting mal wieder hier

          • Tamino Muth says:

            Das Argument mit den vielen Comicfans die einen großen Teil des Publikums bilden ist wohl wirklich gar nicht so unwichtig, gerade in den USA. Kenn mich halt mit der Materie überhaupt nicht aus. Das lustige Taschenbuch hab ich schon nicht mehr seit ich 12 oder so bin gelesen und ich dachte bei den anderen Leuten wär das auch so

            Bei AVENGERS gebe ich dir auf jeden Fall auch recht was das CGI angeht, denn der konnte mich gerade am Ende auch auf einer rein visuellen Ebene genug unterhalten, um mir insgesamt halbwegs zu gefallen, aber es war bis jetzt der EINZIGE Marvelfilm, bei dem mir die Action überhaupt im Gedächtnis geblieben ist (mal abgesehen vom grausamen IRON MAN 1 Finale, das ich ja immer als negativ-Beispiel anführe). Da wurde eben mal was Interessantes mit der Kamera und den einzelnen Helden gemacht und es ist deswegen der einzige Film der „Reihe“, den ich mir irgendwann vielleicht nochmal anschauen werde.

            Was HELLBOY angeht kann ich nur sagen, dass ich die beiden Filme vor nem Jahr oder so mal wieder geschaut habe (kurz bevor ich völlig in den Anti-Comic-Modus verfallen bin), auch weil ich Bock auf die Materie hatte wegen der gleichnamigen Hörspielserie, die teilweise ganz nett ist, aber ich war echt erschüttert wie scheiße die Filme sind. Der erste geht vielleicht gerade noch wenn man beide Augen zudrückt (3/10), mich hat da allerdings diese Liebelei zwischen einem riesigen roten Monster und einer Menschenlady ziemlich genervt. Dieses unsterbliche CGI-Monster ist außerdem so dermaßen öde als Gegner. Ich fand den mit Sand gefüllten Cyberpunk-Nazi aber ganz cool^^ Und dann der zweite, holy crap, der hat ja mal gar nichts mehr zu bieten. Artistisch? Whaaaaaat? Absolut keine Ahnung was zum Teufel du damit nun wieder meinst. Der Film ist einfach nur dumm und belanglos (2/10, veilleicht sogar weniger), könnte von Marvel sein. Hab ich auch schon wieder zu 99% vergessen, nur an den sprechenden Tumor erinnere ich mich noch.

            Btw., ich mochte bis jetzt auch noch keinen einzigen (!) Film von Del Torro. Ebenfalls keinen blassen Schimmer, was alle Welt an ihm findet. Seine drei ersten Horrordinger kenne ich nicht, aber BLADE 2 hat mir noch nie sonderlich gefallen. Besonders im Vergleich zum ersten stinkt der halt total ab mit diesen bescheuerten Vampirfressermonstern. Typische Forsetzung: Gegner aus dem ersten Teil müssen auf stumpfe Weise getoppt werden und Whistler wird mal eben von den Toten zurückgeholt, ok, whatever (schwache 4/10). PAN’S LABYRINTH fand ich anscheinend mal wieder als einziger auf dieser Welt enorm stumpf von der Idee her und ziemlich platt, manchmal geradezu dämlich in der Ausführung, obwohl die Fantasy-Szenen natürlich total toll aussahen und ich mich sehr auf den Film gefreut hatte (4/10). Wie dieser General da dargestellt wird, so lächerlich. In ausnahmslos JEDEM Moment wird er dem Zuschauer als unendlich unsympathisch und gewalttätig dargestellt. „I get it, du bist böse… jetzt hol schon deine Zigarre raus und bekämpfe die Na’vi!“. Oooh, ich hab ja sooo Mitleid mit dem Mädchen und seiner Mutter, die den teufel in Menschengestalt, ähm, freiwillig geheiratet hat, weil sie – Zitat – „lonely“ war. Ach so war das also…Hat da jemand auf ner Single-Party den guten Adolf kennengelernt und ist dann mit ihm nach Hause gefahren, denn es ging wohl nichts anderes an dem Abend. Gutes Drama, deep und so. Gefällt mir aber wohl trotzdem noch am besten von seinen Filmen die ich kenne. Der hat immerhin irgendwas versucht, auch wenn’s recht stark in die Hose ging (solide 4/10^^). Na ja, und PACIFIC RIM habe ich ja wie schon öfter gesagt nicht durchgehalten vor Langeweile. Ich schaue echt selten nur den Anfang eines Films, aber da konnte ich mich einfach nicht durchquälen.

            Was meinen Hass auf Marvel angeht, muss ich einfach sagen, dass der hauptsächlich davon herrührt, dass ich persönlich schon immer belanglose, „save“ Filme verabscheut habe. Das sind alles so Dinger wie JOHN CARTER für mich, bei dem wir uns ja einig waren. Das ist jetzt nicht der schlechteste Film aller Zeiten im herrkömmlichen Sinne, aber er ist schlichtweg so unfassbar unengaging und glattgebügelt und genau das macht ihn dann fast doch schon wieder dazu. Und genau das sehe ich bei Marvel in jedem Frame: „play it save, play it boring“. DRUG WAR ist übrigens bereits vorgemerkt, bin ich gespannt drauf. Der klingt deutlich eher nach einem Film für mich. Je öfter wir übrigens solche Gespräche führen, desto größer wird mein Drang, dich endlich mal persönlich zu treffen. Wir sollten das irgendwie mal hinkriegen dieses Jahr! Dann komm ich als Gast zu euch und wir besprechen MAN OF STEEL

            Ich bin übrigens gar nicht so anti und negativ wie ich hier immer rüberkomme! Das muss ic jetzt nochmal sagen^^ Wir unterhalten uns halt nur irgendwie fast immer über FIlme, die du magst und ich extrem scheiße finde. Wir sollten mal mehr über JUDGE DREDD oder so reden Manchmal komme ich mir ja selber so vor, als würde ich NICHTS mögen, aber dem ist wirklich nicht so. Wenn ich mal so meine Bewertungen durchschaue, dann würde ich schon bei 2/3 der Filme die ich kenne sagen, dass sie ok oder gut sind. Ich bin wohl einfach nur etwas wählerischer und kritischer mit der Zeit geworden und eben gerade die Filme, die heutzutage rauskommen, gefallen mir immer seltener und seltener.

            PS: Einen Wunsch in Bezug auf euren Podcast habe ich noch. Ich hab zwar noch nicht alle eurer Episoden gehört aber bis jetzt wart ihr euch bei jedem besprochenen Film gefühlt zu 100% einig. Das ist natürlich nicht schlimm, aber dennoch hätte ich einfach Lust darauf, wie ihr beide mal etwas kontroverser plaudert, also in der Weise dass der eine mal so gar nichts mit einem Film anfangen kann und der andere total. So ala SOCIAL NETWORK bei uns

            LG
            Tamino, der Filmvernichter

          • Ja, die Comic Fanbase hatte ich ebenfalls sehr unterschätzt, bevor ich mal Einblicke bekommen habe. Interessant übrigens, dass auch die MARVEL Comics, nicht nur die Filme, von vielen Comicfans als flach geschriebene, platte, Trash-Fließbandware gesehen werden (beispiel z.b. in einem der letzten Nerdvana Podcasts, wo zu anfang der Guardians Film, so wie die Comic Volumes besprochen werden).

            So weit sind wir übrigens gar nicht auseinander – für mich ist AVENGERS evenfalls der einzige MARVEL Film, der einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wir werten das nur scheinbar sehr unterschiedlich

            Zu Del Toro: Da steckt doch genau die Loebe zum Detail ubd Handschrift drin, die du bei MARVEL vermisst. Kulissen, Figuren, Farben, Steampunk Einflüsse.. Fand ich damals nur geil – gucke ich abet mal wieder bevor ich mich hier zu weit aus dem Fenster lehne

            Ich persönlich setze wohl in der Wertung vob Werken einfach ne andere Skala an. Mittelmaß ist für mich auch Mittelmaß. Was ich noch darunter ansiedle sind dann Filme, die nicht mal kompetent gemacht, aber mutlos / langweilig, sondern eine Frechheit, ideologisch gefährlich oder schmerzhaft für denkende Menschen sind. Und da rangiert MARVEL eben im Mittelmaß. Wenn sie noch 10 mal den gleichen Film raus bringen, werde ich aber auch harscher werden

            Ein persönliches Treffen MUSS in 2015 passieren, am besten möglichst bald! Nuff said!

            Und zuletzt noch zur Einigkeit: ich habe schon überlegt wie wir uns mal schön streiten können. Welche Filme polarisieren denn so richtig? Hmm…

        • =)

          Also wie gesagt, ich verstehe warum Otto-normal-Kinobesucher sich Marvel anguckt, aber was ich nicht verstehe ist, wieso du oder Arne sich lieber sowas angucken als zum zehnten Mal DIE HARD oder TERMINATOR zu schauen oder sich nach alten Actionern mit Qualität ala John Woo umzuschauen.

          Erstens geht es mir da wie Arne: Die Sättigung setzt ein, aber ich gucke halt nicht nur gute Filme sondern auch mal einfach irgendwas, was gut runtergeht.
          Und zweitens brauchst du dir keine Sorgen um mein Seelenheil machen, denn die 80er und 90er Action-Flicks schaue ich mir natürlich auch an! Ich habe erst kürzlich mal wieder „Last Action Hero“ gesehen und das bleibt einer meiner absoluten Lieblings-Arnie-Kracher, gegen den jeder Marvel-Film abstinkt…

          • Genau. Ich gucke nicht nur Sachen von denen ich erwarte, dass sie herausragende Meisterweke sind. René sagt das im Podcast ab und zu ganz treffend: “Kann man gucken – aus kanonischen Gründen“. Populäre Filme zu schauen liefert ja auch viel Stoff für Gespräche!

    • Hab einfach mal meine admin-Allmacht zur Korrektur genutzt! Ich suche mal, ob es in den Einstellungen ne Funktion (oder ein Plugin für WP) gibt, die Usern das editieren erlaubt. Finde ich selbst auch angenehmer!

  7. Phil says:

    Teile eure Kritik in praktisch allen Bereichen. Wie aber erklärt ihr euch die große Beliebtheit des Films? Es ist ja nicht so das nur irgendwelche Teenies den gut finden, sondern auch etablierte Filmkritikdienste wie filmstarts.de geben 4,5/5 und vergleichen den mit den alten Star Wars Filmen.

    • Oh, verdammt, sind wohl über deinen Kommentar hinweg gekommen. Verspätete Antwort: Ich weiß es mittlerweile immernoch nicht so genau, was nun an dem Film der Wahnsinn sein soll. Einzig, dass die meisten Leute gar nicht so recht ausdrücken können, was genau sie mochten, sondern allesamt nicht müde werden zu betonen, wie unheimlich viel Spaß der Film wohl gemacht haben soll.. Scheinbar sprciht MARVEL filmisch einfach eine Sprache, die die meisten verstehen?!

  8. Lydia says:

    Ich muss sagen, ich habe den Hype damals auch nicht verstanden. Dennoch mag den Film, vor allem wegen den Figuren, der Optik und der Musik. Und ich bin auch ein Fan von Origin-Stories. Da bin ich wahrscheinlich immer wieder ein bisschen gutmütiger. Man kann aber nicht übersehen, dass der Film weitgehend substanzlos ist und, wie ihr auch gesagt habt, der Gegenspieler absolut langweilig und einfältig ist. Die Dramaturgie funktioniert nur so lange, bis sich die Truppe formiert hat. Danach ist es nur noch ein wildes Rumgerenne und ein in Szene setzen des nächsten Infinity Steins. Leider wird genau dieses Prinzip weiter und weiter gesponnen. Marvel schafft es zwar immer noch für den Moment sehr gut zu unterhalten, aber es bleibt einfach kaum was zurück, was noch den Verstand anspricht. Bequemlichkeit oder Zeitgeist – ich weiß es nicht. Auf jeden Fall schade. Aus den Geschichten der Helden könnte man mehr rausholen als Pop-Art.

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