ET017 - Serielle Seltsamkeit im geliehenen Stream

Wir widmen uns dem heißen Scheiß der Stunde – Netflix‘ Eigenproduktion STRANGER THINGS. Haben die Duffer Brothers mit ihrem Werk eine leere Nostalgie-Blase, oder doch liebevolle Reminiszenz an vergangene Tage geschaffen? Diese und mehr Fragen gilt es im Podcast ganz persönlich zu beantworten. Viel Spaß!



Direktlink – © by Netflix


Was wir in der Sendung so erwähnen


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Timecodes der Sendung
00:00:00 Warmplaudern, Werbung und Patreon-Dank
00:08:15 Es geht um STRANGER THINGS – wie kamen wir drauf?
00:15:45 Generische Eröffnung, aber gelungener Einstieg in die Welt der Kids
00:25:00 Anstoß des Plots und erster Handlungsverlauf
00:38:50 Alles schreit nostalgisch 80er… Gut so?
00:52:30 Exkurs: Geist der 80er, des B-Kinos, serielle Blockbuster und Coming-Of-Age
01:06:00 Figuren liefern verschiedene Altersgruppen für Zuschauer zum Bonden
01:18:00 Zwischenfazit und dann BROILER-Alert
01:23:00 Verschwörungen, Upside-Down-Zwischenwelt und co.
01:28:00 Was hat S.T. eigenes? Unsere Kritikpunkte…
01:46:00 Das Finale – funktioniert es?
01:52:30 Warum der Cliffhanger? Potential in S2) Sinnlose Fortsetzungen?
01:59:00 Entwicklung der Streaming-Portale
02:03:50 Fazit und Bye Bye


Stranger Things läuft aktuell ausschließlich auf Netflix.

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13 comments

  1. Daniel says:

    Das kann ich natürlich nicht alles so stehen lassen! Auf Twitter sind wir ja schon aneinander geraten wegen meines wesentlich kritischerem Blick auf die Serie. Insgesamt habe ich zwar meinen Frieden mit ihr gemacht, sie ist schon ganz nett, aber sie ist eben nicht brillant.

    Interessant ist, dass ich gerade das Ende wesentlich positiver aufgefasst habe als ihr: Beim Monster dachte ich zwar auch zuerst: Das müsste doch eigentlich jetzt Animatronix sein …. Aber sehr schnell wurde mir klar, dass niemand in Hollywood den Duffers für ihr Debüt im Fernsehen das Geld dafür gegeben hätte. Entsprechend war das eine Budgetlimitierung, mit der ich leben konnte. Dafür hat mich sehr zufriedengestellt, dass sie ein rundes Ding daraus gemacht haben. Nachdem in den ersten zwei bis drei Folgen ein Mysterium nach dem anderen eingeführt wurde, schrillten meine Lost-Alarmglocken. Aber dann haben die Duffers es ja doch geschafft, die Geschichte ohne Lostification zu erzählen.

    Auch ich fand natürlich die Kinder super. Neben El fand ich die Schauspielleistung von Lucas am beeindruckendsten. Dustin war süß aber hatte als Comic Relief auch den einfachsten Job. Mike fand ich okay, aber nicht herausragend.

    Was hingegen gar nicht ging und in eurem Lobgesang sträflich vernachlässigt wurde, WAR WINONA RYDEEEEEEEEER!!!!! Und ihr …. Oh, Pardon, bin kurz eingenickt …. Schlaftablettensohn.

    Dass du, Arne, die Story des Cops kreativ fandest, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Sein Schauspiel war okay, aber sein Storyarc war doch der generischste Film-Noir-Clint-Eastwood-John-McClaine-Lethal-Weapon-Verschnitt, den du dir vorstellen kannst: Von der Szene, in der wir ihn verkatert aufwachen sehen, war mir klar, wie er sich entwickeln wird. Insbesondere war „die tragische Backstory“ so vorhersehbar und Klischeebeladen, dass ich nicht verstehe, wie ihr die gut finden könnt.

    Zu guter letzt: Die Referenzen waren nice und ich denke, es ist nicht neu, wenn ich hier betone, dass dieser Plagiatsvorwurf meines Erachtens absurd ist. Das Zitate-und-Referenzen-Spiel wird gespielt, seit sich Menschen Geschichten erzählen. Wer hier Plagiat schreit, der hat das Geschichtenerzählen nicht verstanden. Du kannst sicher fragen, wie originell das ist: Ich finde zum Beispiel, dass bildliche Zitate wesentlich nicer sind, als wenn jemand einfach nur „Poltergeist“ sagt und wir alle uns freuen sollen. Letzteres ist halt Big-Bang-Niveau. Kannste nix machen. Albern wird es hingegen, wenn die Kids ein „The Thing“-Plakat haben obwohl wir hier ja besprochen haben, dass der in den 80ern mega gefloppt ist. Dann ist Stranger Things nicht besser als Kung Fury (den ich übrigens mochte und finde, dass die Twitter-Film-Bubbel den viel zu ernst nimmt wie vieles, das sich über die heiligen 80er lustig macht )

    • Familienpapa says:

      Da gebe ich dir recht. Und gleichzeitig aber auch den Zweien im Cast. Kreativ ist an der Serie eigentlich überhaupt nichts (sie hat mich übrigens auch stark an Akira erinnert). So ziemlich alles, was dort vorkommt, ist davor schon in anderen Filmen aufgetaucht. Trotzdem ist es mir vollkommen egal, denn eigentlich bin ich schon glücklich darüber, wenn so ein Stoff einfach mal vernünftig umgesetzt wird und das wurde er. Das fängt schon in den ganz kleinen Details an: Was mir tatsächlich am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass diese Serie nicht vollbesetzt mit Barbies & Kens ist. Ist ja inzwischen so eine Eigenart, alles mit Modepüppchen vollzukleistern (auch in der Musik), was mir gewaltig auf den Keks geht, weil ich (oder vielleicht sogar man) mit solchen Gestalten nicht connecten/relaten kann. In Stranger Things sehen die Leute halt einfach aus wie Leute. Ob das im Serienbereich nun selten ist oder nicht, kann ich mangels Konsum nicht sagen, aber in Filmen ist es wirklich sehr selten geworden; Im konsequenten Besetzen markanter und/oder hässlicher Figuren muss ich in dieser Hinsicht auch besonders den deutschen und österreichischen Film hervorheben, den ich Teils eben genau für so etwas schätze.
      Und das trifft auch auf Agent Hopper zu. Freilich ist das ein Charakter aus der Mottenkiste, aber solche Figurentypen existieren halt aus einem Grund. Ich finde, dass seine Figur sehr gut in die Dynamik der Serie passt (es braucht einfach einen Charakter, der in seinem Leben schon einmal mit Kindesverlust umgehen musste und sich dementsprechend ohne Rücksicht auf Verluste in das Problem stürzt) und auch wurde seine Backstory genau in richtigem Maße behandelt, dass es einer der emotionalsten Kernthemen der Serie wurde. Und wie geil ist bitte dieser Dialog, als er mit Joyce im Auto sitzt:

      – Hopper: Hey. We’re gonna find him.
      – Joyce: Yeah, like Terry found her daughter.
      – Hopper: We’re close.
      – Joyce: 12 years! 12 years she’s been looking for her.
      – Hopper: And she [11] shows up at Benny’s five nights ago which means we’ve got a chance.
      – Joyce: …
      – Hopper: Do you know what I would give, for a chance? You know what I would give?

      Vielleicht bin ich in so Kinderangelegenheiten auch etwas übersensibel und leicht zu kriegen. Aber sowas zieht bei mir Hat mich sehr berührt!

      Zur Nostalgie-Debatte: Die Referenzen kümmern mich eigentlich kaum. Verstehe auch nicht wirklich, wieso sich manche Leute darüber aufregen, dass da ein Poster an der Wand ist. Solange die Serie sich ernst nimmt und nicht nur die reine „hey weißte noch, damals??“-Schiene fährt, ist mir das eigentlich vollkommen egal.
      Außerdem denke ich nicht, dass es reine Nostalgie ist, die einem diese Serie versüßt. Ich bin einfach fest davon überzeugt, dass Kinder objektiv betrachtet damals eine bessere Kindheit hatten. Die Zeit war unbeschwerter und unkomplizierter. Man ist nach draußen gegangen, hat Abenteuer im Wald erlebt, Fußball auf dem örtlichen Bolzplatz gespielt, und und und. Einfach etwas unternommen, sich sportlich betätigt, Hobbies ausgelebt und kreativ seine Freizeit gestaltet. Welche Kinder haben denn heute noch Hobbies? Wer hat denn noch Chemiebaukästen, bastelt und lötet an Schaltungen rum, züchtet Kristalle oder baut Modellflugzeuge? Sicher, Hobbies wandeln sich mit der Zeit, nur würde ich die Kinderaktivitäten von heute eben nicht mehr als Hobby bezeichnen. Zumindest ist für meine Begriffe das stundenlange Versauern vor Facebook oder Minecraft kein die Kindheit auslebender Zeitvertreib.
      Deshalb: Einfach zu sehen, wie Kinder empathisch und euphorisch D&D spielen, gibt mir schon ein wohlig-warmes Gefühl.

    • Als wir auf Twitter ein wenig diskutiert hatten, war ich mit der Staffel erst halb durch, danach fing sie für mich echt an abzubauen. Während am Anfang halt durch die Figuren und die Kombination der Zitate eine tolle (und auch eigene) Stimmung vorherrschte, verkam es gegen Ende eher zur Nummernrevue ohne eigene Akzente, was ich schade fand.

      Zum Monster: Nee, echt nicht. Da war ich plötzlich im falschen Film. Kann solche MOnster generell nicht ab, finde sie extrem unkreativ und hier (im Gegensatz zu fast allem anderen in der Serie) auch extrem unmotiviert. Was will das? Was soll das alles? Ob CGI oder handgemacht ist dabei eigentlich egal – Fabi hat es in der Sendung sehr schön auf den Punkt gebracht: „Warum überhaupt eins?“ So ein Monster lässt einfach keinen interessanten Raum für Gedanken, etc.

      Ich habe übrigens nicht gesagt, dass ich die Story kreativ fand, sondern dass ich es mochte, wie Erwartung durch MOTIVIERTE Handlungsweisen seinerseits unterwandert wurde – das ist ein Unterschied Wenn du es hast kommen sehen, war das vielleicht für dich nicht so, ich persönlich fand die Backstory nicht originell aber gut verpackt und in perfektem Timing freigelegt.

  2. Sultan- of- Swing says:

    Das Tolle an der Serie waren für mich die Kinderdarsteller. Die Freundschaft zwischen dieser Bande war so toll dargestellt, dass man gerne wieder Kind sein und mit diesen Charakteren rumhängen möchte.

    Ich fand es nicht schlimm, dass die Story nicht sehr überaschend war bzw. das einige Charaktere Klischees sind. Die Serie zieht halt die 80ér Jahr Hommage komplett durch und übernimmt nicht nur Einstellungen aus andern Filmen und webt popkulturelle Zitate ein, sondern übernimmt die Storys und Charaktere aus typsichen 80érn Filmen. Es würde mich wahrscheinlich auch aus dem Erlebniss werfen, wenn es anders wäre.

    Die Serie möchte halt ein bestimmtes nostalgisches Feeling beim Zuschauer auslösen. Selbst diese Idee ist nicht neu, und wird ja seit Drive zelebriert.

    Keine Ahnung ob die Serie heutige Jugendliche anzieht, oder ob die Kinder der 80ér die primäre Zielgruppe ist.

    • Genau diese Kinderdarsteller und ihre Chemie waren für mich auch der stärkste Anker. Diese tolle Figurendynamik ist ja im Endeffekt auch das eigene der Serie, denn die musst du selbst schaffen, egal woran du dich in deinen Motiven orientierst. Aber demnach funktionierte der Anfang einfach etwas besser, denn da hatten sie noch mehr Screentime – später schlichen sich ja auch die anderen Handlungsstränge zunehmend ein. Bin insgesamt aber auch positiv

      Zur letzten Frage: Hab jetzt schon mehrfach gehört, dass Zuschauer ohne 80er-Crush gar keinen Zugang finden.

  3. Sultan- of- Swing says:

    Ich weiß auch nicht, warum die 80ér gerade so einen bestimmten Charme haben. Ich bin Kinotechnisch eher mit den 90ér Jahren aufgewachsen und habe nicht dieses nostalgische Gefühl, wenn ich diese Filme heutzutage schaue.

    Bei 80ér Jahre Filmen ist es aber anders, sogar bei Filmen, die ich ich definitiv nicht als Kind gesehen habe (z. B. Poltergeist oder Commando).

    Schaue ich Filme, die weiter zurückliegen, stellt sich dieser besondere Charme auch nicht ein.

    Vielleicht liegt es daran, dass viele Filme, die ich aus der 80ér Periode schaue mein Inneres Kind anspricht, ohne dass es Kinderfilme sind.

    • Die 90er sind rückblickend leider auch erschreckend identitätslos Zu jedem Jahrzehnt fällt mir spontan ein gewisser Stil ein, nur in puncto Neunziger ist da ein Loch.

      Mit den 80ern kann man vielleicht so gut bonden, weil sie einfach so einen befreiten Stil hatten, der gerade heute schmerzlich vermisst wird?

  4. Sultan- of- Swing says:

    Ich denke in den 90érn ging es mit der IT- Technik stark voran und neue technische Meilensteine, wie z. B Handy, der PC oder das Internet, waren für jeden zugänglich.

    Das war halt so fasznierend, dass oft technische Aspekte in den Vordergrund gestellt wurden, die sehr schnell veraltet wirken, da die Entwicklung rasend schnell voranging. Ich meine man schaue sich nur Filme wie Jonny Mnemonic ein.

    Zudem kommt meiner Meinung noch dazu, dass Filmemacher technisch brillieren wollten, sodass halt kein besonderer Regiestil dabei herauskam, sondern glatte perfekte Filme. Das wirkt halt manchmal seelenlos. Es gibt natürlich auch Außnahmen, meistens aber (so ist meine Sicht) von filmemachern, die schon vorher groß waren.

    Die andere große Neuerung war CGI, das oft dafür sorgte, dass Effekte vor der Story kamen. Diese Art von Filmen veraltet natürlich schnell.

    Wobei ich nicht sagen möchte, dass ich die Filme aus den 90érn per se schlecht finde, aber ich muss dir recht geben, erkennen tut man die Filme aus der Epoche nicht unbedingt an bestimmten filmischen Stilmitteln.

    Ich finde die 90ér filme zeichnet auch eine gewisse Mutlosigkeit aus. Am Besten erkennt man die Mutlosigkeit an Filmen, die eine Fortsetzung eines 80ér Jahre Films waren.

    Eines der schlimmsten Beispiele ist Blues Brothers 2000. Hier hat man gar nicht verstanden, was das Original so großartig gemacht hat.

    Dann musste vieles Familienfreundlich und politisch korrekt sein. Wieder ist Blues Brothers 2000 mein Beispiel.

  5. Lydia says:

    Wow, ich scheine ein bisschen spät dran zu sein, aber ich habe gestern die erste Staffel gebinget und als ich heute euren Podcast dazu gehört habe, sind mir ein paar Dinge aufgefallen.
    Ihr habt euch gefragt, warum die Monster, die Demogorgon, überhaupt sein mussten. Die Schattenwelt hätte als „Antagonist“ schon völlig ausgereicht. Ich dachte mir dann auch, hätten die Gefangenen in dieser Dimension irgendwann ihren Verstand verloren und diese Welt mit ihrem Wahnsinn genährt, wäre das auch schon ziemlich cool gewesen. Warum dann noch doofe CGI-Kreaturen?

    Ich finde es, ehrlich gesagt, faszinierend, wie alle möglichen Referenzen der 80er zusammengetragen und zu einer audiovisuellen Komposition um eine Geschichte herumgebastelt wurden. Ich glaube, wer sich hier an Zitaten stört, hat die Absicht dahinter übersehen. Das ist eine kulturindustrielle Generationen-Dienstleistung für Menschen wie mich, deren Filmsozialisation stark durch die 80er geprägt wurde. Der Kniff ist eigentlich, uns dadurch in diese Zeit und in die Einfachheit des damaligen Lebens zurückzuversetzen – eine Jagd nach dem Bösen mit Walkie Talkies, Funkgeräten, Glühbirnen und Kameras. Diese Unschuld hat unser Leben längst verloren. Das macht uns traurig, wehmütig, nostalgisch. Damals hat technischer Fortschritt und Materialismus die Menschen in Aufbruchstimmung versetzt, heute sind diese Begriffe fast nur noch negativ konnotiert. Mehr noch. Wir befürchten durch sie schon lang den Untergang unserer Zivilisation.
    Die Schattenwelt: Eine dunkle Reflexion oder ein Echo unserer Welt.
    Angenommen, die Schattenwelt ist eine Versinnbildlichung dieser Ängste. The Upside Down – eine Welt unter uns, die unsere spiegelt und parallel zu unserer existiert. Klingt wie eine Beschreibung des Internets mit seinen sozialen Netzwerken. Sagt euch „The Spatial Turn“ was? Ein Paradigmenwechsel der 80er Jahre, der oft am Beispiel des Internets erklärt wird – eine sozial und kulturell überformte Raumwahrnehmung. Die Schattenwelt also als Tropus für das Internet, die Verkörperung für die Furcht vor dem Kontrollverlust, der Technifizierung und unserer immer komplexer werdenden Welt. Die Wesen in ihr sind gesichtslos. Vielleicht ein Hinweis auf die Anonymität im World Wide Web. Die Demogorgon sind Bestien, die sich animalisch verhalten, Blut („eine Verletzung“) wittern, jagen und sich auf die Beute stürzen. Jäger, Aasfresser, Allesfresser. Vielleicht sind die Demogorgon die Menschen im Netz, die hemmungslos ihren Gefühlen freien Lauf lassen, all die Frustration, die Wut, die Enttäuschung auf jeden loslassen, der ihre Aufmerksamkeit erregt, bei denen sie Verletzlichkeit wittern, wo sie was zerstören können, um sich selbst erfüllter zu fühlen. Sich sättigen. Und das Einzige, was ihnen Einhalt gebieten kann, ist das oder sind diejenigen, die diese Welten miteinander verbunden haben und ihnen den Einlass ermöglichten. Eleven hat das Portal geöffnet – durch eine von Menschen geschaffene Technik in Verbindung mit ihren besonderen Fähigkeiten – und sie konnte die Monster allein mit ihren mentalen Fähigkeiten aufhalten. Das könnte bedeuten, dass geniale Programmierer mit der fortgeschrittenen Technik uns zwar diese Welt des Internets eröffnen konnten, aber wir nur mit unserem Verstand dazu in der Lage sein werden, den bösartigen Auswüchsen dieser Technik Herr zu werden und die Cyber-Kriminellen, Hater und Hetzer, Lügner und Betrüger, Verkommenen und Verwahrlosten in ihre Schranken zu weisen.

    Macht das Sinn? Ich finde den Gedanken jedenfalls ganz nett.
    Euren positiven Kritikpunkten kann ich mich vollkommen anschließen. Ich fand vor allem die SILENT HILL-Referenz unglaublich atmosphärisch, zusammen mit diesem BLADE RUNNER-Score zum freudigen Gruseln. Manche Dinge waren, wie ihr sagtet, ein bisschen unlogisch und nach hinten ist der Spannungsbogen leicht abgefallen. Aber es hat Spaß gemacht und ja, ich war nostalgisch und ich denke, das braucht man manchmal einfach. Denn mir gefällt das Upside Down unserer Zeit auch oft nicht. Vielleicht kann drei Minuten The Clash das wieder richten

    • „kulturindustrielle Generationen-Dienstleistung“

      MADE MY DAY! Ganz wundervoll formuliert

      Auch hier ansonsten wieder extrem spannende Gedanken deinerseits zu Schattenwelt/Upside-Down/Internet/Interpretation und Lesart/etc.! Macht definitiv Sinn was du schreibst und zeigt eine Komponente auf, die ich so in der Sendung noch gar nicht gesehen habe, die mir aber jetzt voll klar wird – STRANGER THINGS als Symbol für den Kampf gegen Arschlöcher und Trolle im Netz. Chapeau Mir selbst ist nur (an anderer Stelle) aufgefallen, dass in meiner eigenen Wahrnehmung an dem Punkt in dem moderne Technologie in Filmen immer wichtiger wurde (und Menschen auch in Filmen immer mehr in Control-rooms und vor Bildschirmen saßen) ein Bruch herrscht, weswegen Retro-Zeug und Handlungen, die im „früher“ (also als es noch keine Handys etc. gab) angesiedelt sind so gut funktionieren. Z.B. FARGO oder TRUE DETECTIVE. Der Mensch sticht aus dieser „einfacheren Welt“ mehr hervor, hat noch mehr Raum. Zumindest Thriller haben oft ein wenig Atmo eingebüßt, seit es digitale Vollüberwachung und Dronen gibt.

      • Lydia says:

        Merci

        Absolut richtig. Mit der Digitalisierung tritt der Mensch wieder ein Stück in den Hintergrund. Agenten können fast ihre komplette Arbeit im Home Office erledigen, sogar das Töten. Da muss sich auch das Kino drauf einstellen. Es wird aber nicht reichen, immer nur in der Vergangenheit zu leben und dort die Geschichten zu platzieren, nur damit es spannend bleibt. Die Filmemacher müssen genau wie alle anderen mit der Zeit gehen, neue, kreative Wege finden mit der Digitalisierung umzugehen. Immer nur Krimis in die 70er zu verlegen, reicht auf Dauer nicht.

        • Richtig. Ein gutes Beispiel soll ja SEARCHING sein, der gerade im Kino läuft, all das angeblich schafft woran UNKNOWN USER (Gott, wie ich den hasse :D) scheiterte und ziemlich stark den heutigen Umgang mit Medien thematisiert.

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