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ET023 - Raus hier, ihr weißen, privilegierten Rassisten!

Titelbild © by Universal Pictures Germany


Und schon wieder sitzt Jens mit im Boot, beginnt sich weiter vorzustellen, aber merkt dann, dass er entgegen aller Erwartungen eigentlich doch damit fertig war. Kann ja keiner ahnen, dass 3h reichen. Um in der Rolle zu bleiben, versuchen wir dann allerdings wieder ein Round-Up und scheitern am Schnack. Immerhin pluggen wir aber jeder ein Thema und enden erst dann in einer spontanen (und ausführlichen) Besprechung des hochgradig (und leider viel zu) relevanten Psychothrill-Rassismus-Horrors GET OUT. Muss man gucken und sollte man drüber nachdenken!

Außerdem erfahrt ihr, ob die knisternde Affäre zwischen zwei Affen zu einer Beziehung wird, wieso Mens-Right-Movement Anhänger Vollspackos sind und wer der König des Acting-Autopilots ist. Viel Spaß!



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Timecodes der Sendung
00:00:00 Begrüßung, „Jens stellt sich weiter vor“, etc.
00:10:30 Jens: STRAND OHNE WIEDERKEHR, Gleichberechtigung & Exkurs zu zeitgenössischer elektronischer Musik
00:33:45 Arne: Netflix-Originale, Adam Sandler’s Entwicklung & Netflix‘ Einfluss auf das Kino
01:07:30 Beide: GET OUT (of here you fuckin‘ racists!)
01:42:15 Ab hier BROILER-Besprechung von GET OUT
02:11:45 Verabschiedung, fast wie auf YouTube


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Und über dieses Amazon-Widget könnt ihr alle weiteren Filme, über die im Podcast gesprochen wurde (und natürlich auch jeden anderen, den ihr haben wollt) suchen. Wenn ihr dann etwas kauft, habt ihr frische BDs & DVDs und wir bekommen einen kleinen Teil des Kaufpreises gut geschrieben, um unsere Server zu bezahlen, ohne dass es für euch mehr kostet. Win/Win, oder?

19 comments

  1. Lydia says:

    Wieder einmal eine tolle Episode Ich habe mir übrigens vorgenommen, mir in Zukunft aktiv mehr Zeit für euren Podcast zu nehmen. Ich liebe das hier einfach – mit dem nicht vorhandenem Konzept, den lockeren Plaudereien und dennoch anspruchsvollen Thematiken. Das bringt mein Gehirn so richtig in Wallung und gleichzeitig eine tiefe innere Ruhe – quasi therapeutisch Grandios! Bitte weiter so So, das wollte ich jetzt einfach mal gesagt haben. Enough geschleimt.

    Sehr gute Besprechung zu GET OUT! Da waren auch einige Sachen dabei, die ich mir noch nicht so bewusst gemacht habe. In dem Film steckt richtig viel drin. Was ich auch super interessant fand und sich durch den ganzen Film zieht, ist das Prinzip des 'buck breaking'. Keine Ahnung, ob euch das aufgefallen ist. Ihr hattet ja das Reh angesprochen und seid nicht weiter drauf eingegangen. Das Reh nimmt hier eine ganz besondere Symbolik ein, besonders da es anfangs gleich umgekarrt wird. Den männlichen Rehbock nennt man auch deer buck. Das buck breaking ist etwas, was die weißen Sklaventreiber früher ihren Sklaven angetan haben. Dabei wurden die Männer vor den Augen anderer Sklaven vergewaltigt. Das sollte dazu führen, ihren Willen, ihren Geist, ihren Stolz und ihr Ansehen zu brechen und natürlich um die Hierarchie klar zu stellen. Daher ist später auch das Gespräch so einschneidend, als der Vater über seine Leidenschaft zur Jagd redet. Und da verstecken sich bestimmt noch ganz viele andere Dinge, die ich nicht gleich gecheckt habe.
    Ich war positiv überrascht von GET OUT. Besonders das auf die Pseudo-Liberalen aufmerksam gemacht wurde, fand ich wichtig. Das wurde ja auch schon in IMPERIUM ganz gut angestachelt. Selbst in Form von Vereinen tummeln die sich jetzt schon in ganz Europa und versuchen ihren Rassismus hinter Eloquenz und Bildung zu verschleiern. Kotz. Daher fand ich diese Thematisierung besonders relevant.

    • Das sind die Kommentare aus denen Podcaster-Träume sind Fättes Märci!

      Dass dir das so gut gefällt, geht natürlich runter wie Öl, dass wir sogar entspannende Wirkung haben noch mehr! Und es bestätigt irgendwie den Ansatz, denn wenn Enough Talk! eines sein soll, dann gemütlich

      „Buck Breaking“ hat mir zuvor noch gar nichts gesagt (und ist eine weitere menschliche Grausamkeit bei der sich mir der Magen umdreht) und demnach ist mir auch nichts zum Thema aufgefallen (dir vielleicht, Jens?). Was du schreibst, klingt aber hochgradig plausibel und fügt sich als weiteres brillantes Glied in diesen enorm durchdachten Film ein, plus gibt dem Ganzen NOCH mehr Gewicht. Der wird es bei mir auch ganz sicher als BluRay ins Regal schaffen und ist einer der Filme, über die man wahrscheinlich nicht genug lesen kann, nur um sie dann immer wieder zu sehen.

      Danke für die Gedanken!

      • Lydia says:

        Gerne doch
        Nachdem was ihr noch zum Film gesagt habt, werde ich ihn auch schon bald zweitsichten. So gerne ich auch reine Unterhaltungsfilme kucke, aber sich im Nachhinein über einen so durchdachten und detailreich inszenierten Film auszutauschen und immer wieder Neues zu entdecken, ist eine besonders nachhaltige Form der Unterhaltung. Eine Qualität, die ich mit steigender Anzahl an gesehenen Filmen immer mehr zu schätzen weiß.

        • Schöne Entwicklung, war bei mir irgendwie genauso. Wobei ich schon dazu sagen muss, dass dieses ausgiebige einprügeln auf Hollywood-Blockbuster natürlich auch etwas Masche ist. Gelegentlich schaue ich ja auch mal einen und so richtig doof – also dass ich wirklich 90% bereits über den Trailer als mit Sicherheit unerträglich einschätze – sind sie ja auch erst in den letzten Jahren geworden.

      • M0J0MonKey says:

        Wow, das ist wirklich eines der schönsten Komplimente, das ich bekommen habe. Vielen Dank.
        Viel mehr freue ich mich jedoch über die höchst positive Wirkung, die unser lockeres Gespräch über Film und die ergänzenden Themenfelder bei dir (und hoffentlich auch bei den meisten anderen Zuhörern) hat.

        Nein, „buck breaking“ war mir auch kein Begriff. Bis jetzt. Aber sowohl Zeitpunkt (Filmanfang/ Beginn der Gefangennahme – ER WIRD ja mehr oder weniger freiwillig zu den Eltern GEFAHREN), als auch Inszenierung durch die eingeräumte Zeit, Sounddesign und die Kameraarbeit deuten klar auf einen Schlüsselmoment hin. Und nun wissen wir auch, was dieser zu bedeuten hat. Dank deiner Einsicht. Sehr cool!
        Und diese schreckliche Bewandtnis passt nur zu gut zur Thematik. Passend dazu hängt in einem später vorkommenden holzvertäfelten Raum eine präparierter Rehbockkopf samt Geweih, wenn ich mich nicht irre. Krass.
        Jap, ein klarer Bluray-Kandidat.

        • Lydia says:

          @Arne: Doofe Filme müssen auch mal sein Wie eintönig und spröde wäre das Leben, wenn man nicht auch an anspruchslosen Dingen Freude haben könnte.

          @Jens: Sehr gern Freut mich, wenn ich noch was konstruktives beitragen konnte. Stimmt, der Rehkopf an der Wand über dem TV. Passt als unheilvolles Symbol auch perfekt in diese Szene rein, entscheidet sich ja dort, ob Chris sich als „Gebrochener“ mit seinem Schicksal abfindet oder nicht.

  2. Familienpapa says:

    Ich bin zwar noch nicht durch, möchte aber mal kurz nachhaken:

    Du, Jens, sagst, jeder wäre ein „fucking Arschloch“, wenn er Personen nicht so anredet, wie sie es gerne hätten.
    Wenn ich mich jetzt also als irgendeine komische Entität betrachte, die mit er/sie/es/ihr/euer/seine/ihre gleichzeitig und in dieser Reihenfolge angesprochen werden muss, kann ich doch nicht von allen Personen in meinem Umfeld erwarten, auf meine absurden Befindlichkeiten einzugehen. Vielleicht hast du es auch anders gemeint und sicherlich sind die in der Wirklichkeit vorkommenden Beispiele weniger grotesk. Aber wo ziehst du dann die Grenze? Ich finde es nicht unhöflich, eine Person mit ihrem biologischen Geschlecht anzureden und eigentlich auch unverschämt, sich darüber zu empören, solange keine diskriminierende Intention vorhanden war.
    Es ist einfach ein deskriptiver Fakt, den man sich nun mal nicht aussuchen kann. Ich kann ja auch nicht einfach in meine Geburtsurkunde eintragen lassen, ich sei Amerikaner, weil ich mich dieser Nation zugehörig fühle und mich dann angegriffen fühlen, wenn man mich als Deutschen bezeichnet.

    • Ich kann ja nur dafür sprechen, wie ich Jens verstanden habe, aber ich glaube es war einfach gemeint, dass es stinkt, wenn jemand intolerant ist und nicht respektiert, dass Menschen halt nicht nur schwarz und weiß sind, und erst recht nicht (mehr) allesamt so, wie die Regeln reaktionär-gestriger Hunks es vorgeben.

    • M0J0MonKey says:

      Echt super, dass du deine Gedanken niedergeschrieben und nachgefragt hast.
      Meine zugegeben harsche Äußerung bezog sich auf die Ignoranz der Menschen, die jemandes Wunsch auf Selbstbestimmung nicht respektieren oder missachten. Hinzufügen möchte ich, dass die Wahl oder sogar Wechsel eines Personalpronomens mit der Geschlechtsidentität einhergeht und daher nach meiner Auffassung Selbstbestimmung ist. Daher widerspreche ich, dass es eine absurde Befindlichkeit ist. Im Gegenteil, es ist sehr persönlich und intim.
      Wenn wir also bei deinem Beispiel bleiben, was vielleicht grotesk ist aber gut zur Veranschaulichung dient, dann würde ich deinem Wunsch nachkommen. Oder ich vergewissere mich nach Möglichkeit persönlich, ob ich dich mit einer kürzeren Anrede ansprechen darf. Das ist gebietet der Respekt. Jedoch nur in diesem Beispiel, denn von betroffenen und realen Personen würde diese Frage wohl als herabwürdigend interpretiert.
      Ich finde es also mehr als unhöflich, wenn man diesen einfachen Wunsch nicht respektiert. Passiert es aus Unwissenheit, kann und sollte es durch ein kurzes klärendes Gespräch aus der Welt geschafft werden und alle Beteiligten sind glücklich. Und ja, vielleicht erfordert es auch erstmal an Eingewöhnungszeit, bis die nicht offensichtliche Anrede sitzt. Aber dann ist das so.
      Ich denke meine Grenze wurde deutlich.

      tl;dr was Arne sagt

      • Familienpapa says:

        Nach deinen Ausführungen kann ich deinen Standpunkt besser nachvollziehen und in den Grundsätzen stimme ich dem natürlich zu. Ein bisschen strikter sehe ich es dann aber doch, darum führe ich meinen Standpunkt noch etwas aus:

        Es ist meiner Auffassung nach eine außerordentlich merkwürdige Art der Selbsttäuschung, die hier stattfindet. Wenn ich die Leute in meiner Umgebung dazu zwinge, ständig zu behaupten, ich hätte blaue Augen, werden meine braunen Augen auch nicht blauer.
        Ich kann mir die Person einfach nicht vorstellen, deren mentale Verfassung so sehr von einer Außenwelt abhängt, dass sie ohne diese kollektive Lüge seelisch leiden würde, in gleichem Atemzug aber noch von Selbstbestimmung redet. Ist diese Abhängigkeit nicht gerade das Gegenteil von Selbstbestimmung? Ich würde das eher „Andersbestimmung“ nennen, wenn die eigene Verfassung von einer externen Meinung diktiert wird. Einer solchen Person würde ich vermutlich raten, lernen damit umzugehen, da das Leben wohl keine geringeren Herausforderungen als das parat hat und ich eine so mentale Instabilität wohl deshalb schon gedanklich mit dem Messer an den Pulsadern sehen würde. Andererseits kenne ich auch niemanden, der solche sonderbaren Wünsche hat und würde im Zweifelsfall natürlich auch einen Kerl mit Fräulein ansprechen, wenn ihn das glücklich macht. Dennoch wird ihn das, was in der täglichen Dusche zwischen seinen Beinen baumelt und ihn wieder in die Realität zurückholt, viel mehr in die Depression treiben, als es mein Ablehnen der Anrede jemals könnte, wenn er so unbedingt eine Frau sein möchte.
        Ich schließe natürlich nicht aus, dass man das Thema mit anderen Augen sieht, sobald man so jemandem persönlich begegnet und von seiner Identifikationskrise erfährt.

        Dennoch, so grundsätzlich: Man sagt ja immer schön „Deine Freiheit endet dort, wo die des anderen anfängt“, also könnte man andersherum genauso argumentieren, dass es respektlos ist, nicht auf die Wünsche anderer nach einer geordneten und unkomplizierten Anrede nachzukommen (wo ihr schon die ganze Zeit über Netlfix redet, könnt ihr nächstes Mal ja auch gleich über ’13 Reasons why‘ sprechen, was ja thematisch in eine ähnliche Richtung geht. Hier finde ich beispielsweise Hannahs Verhalten absolut respektlos gegenüber ihren Mitmenschen, was viele vermutlich genau gegensätzlich sehen).
        Ich muss mir diesbezüglich auch sofort irgendwelche Randszenarios vorstellen: Ist es auch noch in Ordnung, wenn ich dann von Leuten verlange, sich vor mir zu verbeugen (weil ich mich als König identifiziere)? Was, wenn ich einen Kult auslebe, der es mir gebietet, anderen Leuten auf den Kopf zu spucken als Begrüßung und ich wirklich depressiv werde, wenn ich das nicht ausleben darf? Ab welchem Punkt kippt das Ganze denn und ich bin nicht länger in der Position, ob meiner seelischen Verfassung ungewöhnliche Forderungen an mein Umfeld zu stellen? Und was passiert, wenn ich seelisch darunter leide, einen Mann mit Fräulein ansprechen zu müssen? Hat dann der recht, der mehr leidet? Und genauso wird ja hier argumentiert, was meiner Auffassung nach keine Entscheidungsgrundlage sein kann.

        Insgesamt finde ich also, dass man eine Grundsatzdiskussion nicht unter dem Deckmäntelchen persönlicher Befindlichkeiten ersticken sollte, wenn man etwas ändern will. Denn gesellschaftlich erzwungene Akzeptanz sollte ja nicht das Ziel sein, sondern sollte sie aus einer nachvollziehbaren Begründung folgen. Ich hoffe, man kann ein wenig nachvollziehen, was ich hier meine.

  3. M0J0MonKey says:

    Interssant, dass du den Kategorischen Imperativ zitierst, denn der ist meiner Meinung nach ein sehr guter Indikator.

    Demnach ist es für mich ein Wissenszuwachs und eine Befreiung für den Wünschenden, wenn ich um eine andere Anrede gebeten werde und kein Eingriff in meine persönliche Freiheit. Denn: Die Geschlechtsidentifikation geht, wie offensichtlicher Weise an der Transgender-Diskussion zu sehen, über die der primären Geschlechtsmerkmale hinaus und hat in der Tat eine tiefere psychologische, also subjektive, Komponente.

    Die anderen Beispiele finde ich daher unpassend, weil die Definition der Augenfarbe an objektiven Merkmalen zu messen ist und das König-Beispiel wäre in der Tat ein Eingriff in deine persönliche Freiheit.

    • Familienpapa says:

      „[…] weil die Augenfarbe an objektiven Merkmalen zu messen ist […]“.
      Und das biologische Geschlecht nicht? Zumindest beim Menschen ist nichts einfacher.
      Es geht hier offenbar um ein „gefühltes“ Geschlecht, also kann es ebenso um eine „gefühlte“ Augenfarbe gehen. Für mich ist das ein und dasselbe.

      • M0J0MonKey says:

        Genau da liegt der Unterschied.

        Bei der Geschlechtsidentifikation gibt es eine subjektive Komponente (Bsp. Transgender).
        Demnach könnte oder müsste man sogar, wie du es andeutest, nach biologischem und psychologischen Geschlecht unterscheiden.
        Bei Farben und auch bei der Augenfarben sehe ich, wie du glaube ich auch, diese Unterscheidung nicht. Farben sind objektiv definiert.
        Wonach sie definiert sind, weiß ich nicht. Aber das führt uns in eine grundsätzliche und philosophische Begriffsdefinitionsdiskussion, die ich lieber nicht anbreche.

        • Familienpapa says:

          „Aber das führt uns in eine grundsätzliche und philosophische Begriffsdefinitionsdiskussion, die ich lieber nicht anbreche. “

          Gerade da wird es doch spannend!
          Außerdem finde ich nicht, dass wir schon an diesem Punkt angelangt sind. Ich würde mal sagen, Farben definiert man objektiv nach ihrer Wellenlänge. Aber dennoch haben sie ja eine emotionale Wirkung.
          Blau strahlt Ruhe, Konzentration, Vertrauen, Kompetenz aus. Grün eine gewisse Frische oder Natürlichkeit und rot hingegen Passion, Impulsivität, Leidenschaft. Auch metaphorisch und kulturell haben Farben eine Bedeutung: So steht weiß generell für Frieden, Unschuld und Reinheit. Deswegen sind in (vermeintlich) utopischen Szenarios wie bspw. Gattaca oder zuletzt Ex Machina die Gänge alle weiß und glänzend, während sie in Blade Runner braun, grau oder schwarz sind.
          Wir verbinden unterbewusst mit Farben so enorm viel, dass du mir erst noch erklären müsstest, inwiefern sie weniger Subjektivität verleihen/besitzen als ein Geschlecht. Gerade im Kontext von Augenfarben, z.B. sind die kalten, stahlblauen Augen von Sharon Stone ein wesentlicher Bestandteil ihrer Figur in Basic Instinct.

  4. M0J0MonKey says:

    Der Unterschied liegt in der Eigenwahrnehmung. Im Gegensatz zur Fremdwahrnehmung und der allgemeinen Definition.
    Bin ich äußerlich männlich, fühle mich jedoch als Frau, hat das eine große Auswirkung auf mich, denn mir sind beide Definitionen (m/w) bewusst und Eigen- und Fremdwahrnehmung liegen in diesem Fall diametral genüber.
    Nehme ich jedoch Farben anders wahr, als der Großteil der Bevölkerung, weiß ich das mitunter nicht und definiere diese Farben für mich nach der allgemeinen Definition. Eigen- und Fremdwahrnehmung decken sich.

    • Familienpapa says:

      Es geht ja nicht um die Wahrnehmung von Farben, wie sie objektiv definiert sind, sondern um die Wahrnehmung ihrer Wirkung. Und die ist für die meisten Menschen gleich, behaupte ich mal. Wenn nicht irgendein spezifisches Erlebnis stattfand, wird man allgemein die Farbe Blau nicht mit Wärme oder Frühling assoziieren oder braun mit Reinheit und Unschuld. Ob dein Blau mein Orange ist, spielt dabei keine Rolle, denn die für die jeweiligen visuellen Assoziationen ausschlaggebenden Gründe ändern ihre Farbe ja mit, wenn man das Bezugssystem wechselt. Wenn ich also das Gefühl habe, meine Augen strahlen Kälte aus, habe aber nun mal keine blauen Augen, sondern braune, sind in diesem Fall Eigen- und Fremdwarnehmung genauso gegensätzlich. Die letztliche Auswirkung auf mein Leben mag objektiv kleiner sein als beim Geschlechterzwiespalt, aber da man hier sowieso nur über Emotionen argumentiert, braucht man das nicht anführen, denn ein psychisch labiler Augenfanatiker mag davon ebenso betroffen sein wie ein Geschlechtsverirrter (oder wie auch immer man das nennt).

      • Ich hab mich mal bewusst rausgehalten (und genossen, dass so aktiv hier im Blog diskutiert wird). Schöne Diskussion, der ich noch meinen Senf beisteuern könnte, aber da ich mich teilweise in euren beiden Seiten wieder finde, lasse ich das einfach

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