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Für die einen ist es ein Roundup, für die anderen die längste Vorstellung der (podcast)Welt.
Eigentlich wollte Arne mit Jens, besser bekannt als der gute M0j0Monkey eine Runde durch die gesehenen Filme der letzten Wochen plaudern, aber leider blieben wir hängen. Nicht auf Crack, was ihr jetzt denkt, sondern bei der Vorstellung des grinsenden Affen aus dem Pott. Sein „ich bin der diesdas und gucke auch mal ’nen Film“ artete in einem Kneipengespräch der besonderen Art aus – nur eben ohne Kneipe, mit GRAVITY, Park Chan-wook und THE WIRE statt Kicken uff Schalke und auch ganz ohne besoffen vorgelallte Monologe über die Zionistische Weltverschwörung. Naja fast, denn das Hohluniversum kommt selbstverständlich zur Sprache.
Beide gut drauf, viele schöne Themen und eine Aufnahmetechnik, die den Frust über den eigenen Gold- statt Platinstatus in Dropouts und knistern äußert. Sorry Mic, kannst mich mal, mit den richtigen Plugins krieg‘ ich auch deine Eskapaden zerballert, wie die Hochhäuser am Ende von FIGHT CLUB. Will heißen: Arne klingt ein bißchen schroff… Streetstyle halt!
Have Fun!
Timecodes der Sendung
00:00:00 Warmgesabbel mit Gast Jens aka (M0J0monkey), Ghibli und ZOOTOPIA
00:25:00 Jens stellt sich und seinen Filmgeschmack vor (incl. GRAVITY, 10 CLOVERFIELD LANE und Coen-Brüder)
00:56:00 Jens stellt sich vor – zweiter Versuch (incl. HBO & THE WIRE, LOST und deutschem Quatsch)
01:38:00 Jens stellt sich vor – dritter Versuch (incl. FIGHT CLUB, JOINT SECURITY AREA)
02:00:00 Jens stellt sich vor – vierter Versuch (incl. THE HANDMAIDEN & Park Chan-wook)
02:21:00 Von Park und seinem DURST zu New-School Vampirfilmen
Tolle Folge, danke, das hat mir den Tag versüßt. Aber Jungs, ich habe Handmaiden noch nicht gesehen und Ihr hab übel gespoilert. Gottseidank bin ich schon so alt, dass ich das sowieso in drei Tagen wieder vergessen haben werde
Merci beaucoup! Ich glaube als relativ gelassener Geist in puncto Spoiler, ist es manchmal echt schwer einzuschätzen, was andere schon als selbige empfinden. Bei HANDMAIDEN darf man streng genommen eigentlich echt wenig erzählen. Aber guck du erst mal den (höchst empfehlenswerten) Film und dann wirst du merken, dass wir ja zig Wendungen und Aspekte des Films gar nicht genannt haben
Ein Glück, dass du alt bist.
Danke, das höre ich sehr gerne. Und ja, Arne hat recht. Bei vielen Filmen hätte nach unserem Schwärmen nur noch die Auflösung gefehlt, bei THE HANDMAIDEN (DIE TASCHENDIEBIN) jedoch nicht. Die Geschichte wird so dicht erzählt, dass ich nach dem Abspann zwar ob der ausschweifenden Handlung erschöpft war, aber der Geschichte unbedingt noch weiter folgen wollte.
Ach, Jungs, nicht der Rede wert. Für euren Podcast habt ihr noch viel mehr verdient, aus den schon bei Episode #23 genannten Gründen
DIE TASCHENDIEBIN hatte ich auch schon lange im Auge. Hab ich im Kino leider verpasst und halte jetzt ausschau, wo ich ihn kucken kann. Ihr habt ihn mir auf jeden Fall noch etwas schmackhafter gemacht. Ich bin besonders auf die Optik gespannt.
An 10 CLOVERFIELD LANE hatte ich eigentlich gar kein Interesse, aber das mit dem verkorksten Ende macht mich irgendwie neugierig Ich glaube, der ist grad bei Prime…
Ein gutes Duo seid ihr Zwei übrigens
Vielen Dank für die lieben Worte!
Grundsätzlich wirst du deine Zeit mit keinem der Filme verschwenden. DIE TASCHENDIEBIN funktioniert auf jeder Ebene: Optik, Sound, Musik und Geschichte, wobei mich besonders deine weibliche Sicht auf die Geschichte im Film interessieren würde.
Bei 10 CLOVERFIELD LANE verrät der Filmtitel bereits das Filmuniversum, wodurch die Prämisse meiner Meinung nach ad absurdum geführt wird. Nichts desto trotz ist er gut inszeniert, wodurch sich eine schöne und auch spannende Atmosphäre aufbaut.
Viel Spaß beim schauen und hören!
Danke, ich werde gern drauf zurückkommen, wenn ich DIE TASCHENDIEBIN gesehen habe und mit euch ein bisschen ruminterpretieren
So, Jensen, um mal auf meine weibliche Sicht auf DIE TASCHENDIEBIN zurückzukommen, falls es dich noch interessiert: Ich glaube, dass dümmste, was ich über den Film gelesen habe, war, dass ihm Misogynie vorgeworfen wird. Misogynie ist ein inhaltlicher Bestandteil, aber doch nicht seine Intention. Im Mittelpunkt stehen ja diese beiden Frauen, im ersten Teil noch klar abgegrenzt. Die eine gewitzt, arm, bauernschlau, stark, die andere melancholisch, reich, gebildet und verletzlich. Beide von Anfang an unsichtbar verbunden durch den Verlust von Menschen, die ihnen nahe standen, durch Missbrauch und ihre Sehnsucht nach Freiheit. Dann vereinen sich beide durch ihre Liebe zueinander und finden die Kraft sich aufzulehnen. Plötzlich im zweiten Teil tauschen sich die Rollen zwischen Sook-hee und Hideko. Wer ist naiv, wer ist gerissen? Nicht nur die Geschichte, auch ihre Heldinnen bekommen eine weitere Ebene. Die Männer stehen dagegen auf einmal noch dümmer da. Nnicht nur, dass sie schon von Beginn an die Schurken waren, jetzt sind sie auch noch durch ihre offensichtliche Einfältigkeit bloßgestellt und lassen sich von ihren vermeintlichen „Schachfiguren“ völlig überrumpeln. Dann die wichtigste Szene im Film als die Frauen auf der Flucht zu einer Mauer kommen, die sie überspringen müssen. Eine niedrige Mauer, die eigentlich kein Hindernis darstellt. Während Sook-hee die Koffer drüberschmeißt und hinterherhüpft, steht Hideko vor der Mauer mit einem Blick, als wäre sie unüberwindbar. Also klettert Sook-hee zurück, baut aus den Koffern eine Treppe und hilft Hideko drüber. Was für eine toll inszenierte Symbolik für die Solidarität unter Frauen.
Auch ganz interessant sind die Parallelen zu Korea und Japan. Sook-hee als Koreanerin und Hideko als Japanerin finden Befreiung und Harmonie ab den Zeitpunkt als sie sich die Wahrheit gesagt haben. Dann aber auch wieder die Unterdrückung und Belagerung der Frauen durch die Männer, so wie Korea durch Japan belagert wurde, danach die Rebellion und die Erneuerung. Da kann man wirklich viel Ruminterpretieren. Meist ein Qualitätsmerkmal
Kannst du dich noch an die Szene erinnern, wo sich die beiden Frauen vorm Spiegel ausziehen? Da gab es diese Kameraeinstellung schräg von hinten auf ihre nackten Oberkörper und ihre gleich gestylten Frisuren, versetzt hintereinander. Man erkennt nicht mehr, wer eigentlich wer ist. Ein ganz toller Moment im Film, wie ich finde.
So Lydia, nach Wochen nun endlich Rückmeldung auf deine vielen Kommentare aus der letzten Zeit Vielen, vielen Dank für deine zahlreichen Gedanken und Ausführungen! So macht das Spaß und uns ist es enorm viel wert, wenn so ausführliche Kommentare zurück kommen.
Ein Büschen gehen wir inhaltlich einfach mal im neuen Podcast (Nummer #34) drauf ein, weil uns de Zeit zum Tippen fehlte. Schön. Dass du dich hier durchs Archiv hörst!