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Titelbild © by Warner Home Video
Da sind wir wieder. Ich denke mit dem Stemmen der verflixten dritten Sendung kann man nun endlich sagen, die Rückkehr sei von Dauer. Nice.
Wir wollten eigentlich einen aktuellen Film besprechen, haben uns aber ind er pre-Show so verdödelt, dass die Zeit nicht reichte. Also gab es dies und das, zum Start dann auch gleich ein Thema, was absolut jarnüscht mt Film zu tun hat. Dazu ein paar Worte und Links, um ein bisschen Licht ins auditive Dunkel zu bringen: Das üble, charmant und (nicht nur von uns) GAR KEIN BISSCHEN abwertend als Clownstep bezeichnete Subgenre von Drum and Bass kam ca. 2003 in ganzer Konsequenz auf und klang in seinen schlimmsten Ausprägungen in etwa so oder auch so, oder wie dieser Vertreter, oder eben wie der von uns auch thematisierte “timeless classic” Mr. Happy von DJ Hazard & Distorted Mindz. Warum das unserer Meinung Müll ist? Primär, weil es, polemisch gesagt, wie aus der Feder eines Dreijährigen klingt und alles bespuckt/mit Füßen tritt, was Drum & Bass einst definierte und ausmachte. Weniger polemisch gesagt, weil es die Mehrdeutigkeit und vielseitige Lesbarkeit von Drum & Bass komplett beendete. In den frühen Iterationen des Sounds konnte man sich verlieren, träumen, trippen, mit Fremdartigkeit bonden und eben auch dazu Tanzen, raven, ausrasten, Sport machen, etc. – im Clownstep hingeben is alles sinnliche Gewichen und außer Großrave und Pillen fressen geht nix. #Sad!
Vernünftiger Drum & Bass kann auf ganz verschiedene Arten und Weisen daherkommen. Prägend für die zwei (ex-Drum & Bass DJs) von uns, deren Rant ihr hier belauschen dürft, war vor allem die “golden era” (1997-2002) in der D&B einen mysteriösen, spacigen Vibe hatte, oft vage und düster gehalten war, und vor allem nicht von Fisher-Price Klangästhetik, sondern weirden und alienating Sounds mit Fokus auf Grenzen verschiebendes Sounddesign und einem, einigen Arten von Techno nicht unähnlichen, fließenden, hypnotischen, aus Sicht der späten Neunziger revolutionär-futuristischen Vibe geprägt war. Beispiele wie dies hier zeigen, dass Wobble Basslines nicht der Kern des Problems im zuvor gebashten Clownstep sind, wie sehr uns eine technoide/kühle synth-Ästhetik schleudern kann, dabei aber trotzdem der Groove nicht fehlt (wie in dem Tune hier oder diesem Tune da), oder Tracks sich vom ersten Synth bis zur letzten Hi-Hat wie ein Trip durchs Weltall anfühlen können (zu hören hier oder in dem hier).
Danach gehts um einiges an Quatsch (das Video mit Friedrich Merz und der Eule ist das hier, der LKW Teil scheint aber charmant von der Heute-Show hinten dran geschnippelt worden zu sein.
Wir hoffen, dass noch mehr Round-Up euch genügt und sagen optimistisch bis bald.
Timecodes der Sendung
00:00:00 Warmlabern mit Drum & Bass-Offtopic und wildem Gegacker
00:14:30 Fabian: Late Night with the Devil (+ Exkurs: Filme digital kaufen)
00:35:00 Arne: The Medium
00:46:30 Jens: Under Siege/Alarmstufe Rot (Exkurs: Wahrnehmung von Actionfilmen aus Kinder-Perspektive)
01:01:30 Arne: Bleeder
01:12:15 Arne/Jens: Civil War (Exkurs: Alex Garland)
01:36:15 Alle: Wie versteht man Jordan Peele?
01:58:00 Tschüssikowski und rausplaudern