Aller guten Dinge sind drei. Das Podcast-Triple-Feature zu Spike Jonze’s wundervoller Nah-Zukunftsvision HER von 2014 nahm im Spätfilm #65 mit tatkräftiger Unterstützung von Christian Steiner seinen Anfang. Die Beleuchtung des Films unter Gesichtspunkten der Liebe stand im Fokus. Erstes Drittel um. Seitenwechsel. Weiter ging es in der Second Unit #183, wo Daniel gastierte, um auszuloten, ob HER eigentlich Utopie, Dystopie, oder beides ist. Ihr seht, das Werk gibt einiges an Gesprächsstoff her. Nun, wo diese zwei langen Diskussionen langsam verdaut (und HER hoffentlich bei sämtlichen Hörern nachgeholt oder aufgefrischt) sein sollten, geht es in die finale Runde.
Paula und Daniel sind hier im Diverse Talk! zu Gast, der dritte Sprecher wurde durch Algorithmen neu programmiert, heißt nun Arne und die Drei kommen zusammen, um die Rolle des künstlichen Menschen in HER und überhaupt in der Geschichte des Kinos zu hinterfragen. Das ähnelt zwar vom Ansatz dem Enough Talk! #010 zur künstlichen Intelligenz – vor allem weil wir natürlich ständig EX MACHINA referenzieren – doch seitdem haben alle mindestens ein Firmware-Upgrade, wenn nicht neuen Lern-Code implementiert bekommen und neue Gesichter in der Diskussion fördern natürlich auch neuer Meinungen zu Tage. Neben klassischen K.I.-Fragen kommen so auch reichlich spannende Fakten zum menschlichen Selbstbild, der Wahrnehmung des Lebens und den Beweggründen der „Schöpfer“ auf den Tisch.
Daniel und Paula vom Spätfilm haben mich eingeladen (oder ich mich selbst, wie man es sieht), ich durfte den Film aussuchen und wir haben IN BRUGES besprochen – einen Film den ich sehr, sehr gerne mag. Paula übrigens auch. Daniel mit Abstrichen.
Vorweg musste ich mich noch durch einen fiesen Fragebogen kämpfen, den ich sehr ausschweifend beantworte, dann sprechen wir über das tolle Skript, die wiederkehrenden Motive im Film, das beeindruckende Schauspiel, und, und, und…. Ebenfalls sehr ausschweifend…
Da sind wir wieder. Nach vier Wochen. Asche, Kohle und Snow auf unser Haupt, wir versuchen das nächste Mal wieder schneller in die Tölpel Pötte zu kommen. Aber sei es drum, es geht weiter und zum Wiedereinstieg haben wir uns was ganz aktuelles ausgesucht:
Was als kurzer und einführender Abriss der zwei Vorgänger gedacht war, hat sich zu einem Triple-Feature mit nahezu äquivalenter Gewichtung aller drei Filme entwickelt. Unser Name Enough Talk baut ja schließlich auch gewisse Erwartungen auf.
Im dauerhaften Kampf mit kleineren Wort- und größeren Namensfindungsproblemen quatschen wir uns gut gelaunt durch Plot, Qualitäten und Schwächen der Filme von Gary Ross & Francis Lawrence. Dabei bekommen diverse Aspekte eine ausführliche Betrachtung, einige davon trotz der kurzen Lebensspanne unseres Podcasts schon wahre Enough Talk!-Klassiker: Dystopie. Mögen wir. Passive Vermittlung von Inhalten. Mögen wir auch. Zurückhaltendes, aber effektives Spiel von Jennifer Lawrence. Hell, yeah! Und der viele Kitsch? Wo ist dieser verdammte dislike-Button, wenn man ihn braucht?
Was unterscheidet die drei Filme, was vereint sie? Sind sie hart genug, um ihre Themen zu vermitteln? Braucht es überhaupt zwingend Härte, um emotional zu treffen? Fragen über Fragen..
Und nun: Frohe Hungerspiele!
P.S.: Wer spöttelnde BroilerSpoiler findet, kann sie gerne behalten! Attention, wir verraten den ganzen heißen Scheiß.
00:00:00 Eine alberne Begrüßung
00:02:16 Der Dystopie-Cast hat SPOTTTÖLPEL, TEIL 1 geguckt
00:09:36 Los geht es mit THE HUNGER GAMES (etwas Buch, viel Film)
00:15:02 Sozial- und Medienkritik im Setting
00:25:13 Kritikpunkt 1: “Alles viel zu bunt!“
00:29:07 Die Gewinner der Spiele bekommen Geld (und eine gebrochene Seele gratis dazu)
00:33:14 Kritikpunkt 2: “Voll kein Blut, ey!“ aka “BATTLE ROYALE für Arme!“
00:33:46 Arne sagt: “Nicht schlimm, aber Kitsch ist ein Problem.“
00:37:38 Über Gewalt im/in Film/en und ihre Wirkung
00:45:48 Unerwartete Gewaltexplosionen in DRIVE
00:48:54 Der perfide Präsident Snow und seine subtile Charakterisierung
00:52:58 Die Hunger-Games in THE HUNGER GAMES
00:57:46 Nun zu CATCHING FIRE
01:00:51 Die Figur Katniss
01:08:04 Cheesy-Romance mit dem Liam H.
01:10:52 Teil 2 & 3 sind düsterer, weil…
01:15:20 Weitere Nachwirkungen des Hunger-Games Gewinnens
01:21:18 Katniss rockt es nochmal – wer hätte das gedacht?
01:25:55 Problematik der Sequel-Wiederholungen
01:28:40 Hofmann ein Doppelagent – war das zu ahnen?
01:32:16 Wir hätten übrigens noch gern mehr von der Welt gesehen.
01:35:09 MOCKINGJAY, PT. 1 – finally!
01:38:29 District 13 ist irgendwie genauso totalitär..
01:40:57 .. und die Kanzlerin schürt Führerkult.
01:46:35 Charisma, Blässe und Vergleichbarkeit von Snow und Coin
01:52:12 Visuelle Mittel in Teil 3.1…
01:55:12 .. z.B. Kriegsfilm- und Holocaust-Ästhetik ..
02:00:00 .. oder die angenehm un-epische Kulissenwahl.
02:07:34 (Relative) Nähe zu den Figuren, statt CGI-Bombast
02:10:03 Grrrr, dieser Kitsch!
02:13:55 Ist 3.1 eigentlich nur ein halber Film?
02:15:31 Der Raid im Capitol macht Kriegsfilm-Motive komplett
02:21:35 Schockerrrrr zum Schluss
02:25:15 Philip Seymour-Hofmann war übrigens echt
02:26:27 Nochmals Lob für J. Law.
02:29:37 Sind die Filme Crowdpleaser?
02:33:01 Fazit und Byebye
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